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Asslar - Die Woche
Ausgabe 22/2023
Gestaltung Innenteil Seite 2
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Aßlar hat einen Memoriam-Garten

Auf dem Friedhof in Aßlar steht jetzt ein Memoriam-Garten als Bestattungsmöglichkeit zur Verfügung. Bürgermeister Christian Schwarz hat ihn am Dienstag in Anwesenheit von Vertretern der Kommunalpolitik mit Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Schäfer an der Spitze, sowie aus der Verwaltung, vom Betriebshof und den Kirchengemeinden, Friedhofsgärtner Lüder Nobbmann, Virginia Stolzenberg von der Treuhandstelle für Dauergrabpflege Hessen-Thüringen, örtlichen Steinmetzen und Interessenten aus der Bevölkerung eröffnet. "Unser Fachbereich Friedhofswesen wird oft gefragt, welche Bestattungsarten es in Aßlar gibt", so Schwarz. Neben den traditionellen Gräbern für Urnen- und Erdbestattung sowie Urnenwänden, treten Baum- und Wiesengräber in den Fokus und die Stadtväter ließen sich von Lüder Nobbmann auch über den Memoriam-Garten informieren. "Schlussendlich fiel die Entscheidung, einen solchen hier in Aßlar anzulegen und er ist wunderschön geworden", fand nicht nur der Bürgermeister.

Lüder Nobbmann erläuterte die Hintergründe für die Entwicklung dieser Bestattungsform, die darauf basiert, dass Dauergrabpflege über Jahrzehnte für die Hinterbliebenen durch Gründe wie Zeitmangel, Ortsferne oder das Alter immer schwieriger wird. "Aus der Schweiz kam die Idee des Friedwalds, wir Gärtner und Steinmetze standen mit dem Rücken zur Wand und auch die Kommunen mussten überlegen, wie sie mit dieser Thematik umgehen", erläuterte Nobbmann, seinerzeit Vorsitzender im Bund deutscher Friedhofsgärtner. "Wir haben auf Bundesebene Kontakt mit der katholischen und der evangelischen Kirche, Friedhofsverwaltungen, Steinmetzen und Bestattern aufgenommen und gemeinsam eine gärtnerische Lösung gefunden", so Nobbmann und sprach von steigender Nachfrage.

"Ich danke der Stadt Aßlar für die Bereitstellung der Fläche und den Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit", so Virginia Stolzenberg und weiter: "Mit dem Komplettangebot des Memoriam-Gartens bieten wir den Angehörigen nicht nur eine preisgünstige Bestattungsart in einem harmonsich gestalteten Grabfel, sondern auch einen würdigen Ort für ihre Trauer und Erinnerung - die Angehörigen müssen sich keine Sorgen um die Pflege der Grabstätte machen." Die Stadt Aßlar kommt damit dem Wunsch vieler Menschen nach modernen Bestattungsformen nach und erhält den individuellen Charakter einer traditionellen Grabstätte. Im Gegensatz zu anderen preisgünstigen Bestattungsarten, dürfen hier auch Blumensträuße und Gestecke abzulegen - namenlose Bestattungen sind hier nicht möglich. Grabstellen können auch im Voraus im Rahmen der Vorsorge erworben werden, womit man seinen eigenen letzten Willen bekunden kann und die Angehörigen brauchen sich in der schweren Zeit des Abschieds um nichts mehr zu kümmern. Die Lage des Aßlarer Memoriam-Gartens in der Nähe zum Haupteingang unterstützt die Bemühungen der Friedhofsverwaltung, den Friedhof auch als Ruhe- und Erholungsort weiter aufzuwerten. Die Kosten reichen ab rund 6000 Euro für ein Urnengrab mit 20 Jahren Urnenfrist bis zum Erdwahlgrab mit individuellem Grabmal für 30 Jahre ab rund 14000 Euro. Dabei sind die Friedhofsgebühren, die durch den Erwerb des Nutzungsrechts und die Beisetzung anfallen, sind nicht enthalten und werden von der Friedhofsverwaltung laut aktueller Satzung separat berechnet. Am Ende steht ein immer gepflegtes Grab in ansprechendem Umfeld, das sich einige Aßlarer bereits gesichert haben. Weitere Informationen gibt es bei der Stadt Aßlar, Fachbereich Friedhofswesen, Telefon 06441-8030, e-mail: standesamt@aßlar.de.