Das traditionelle Frühlingskonzert der Blasmusik Werdorf war wie immer ein "echter Werdorfer Nachmittag". Ob Spielmannszug, Blasmusik, Blasorchester, Saxophon-, Trompeten- oder Holzensemble - alle Formationen sorgten gemeinsam für ein abwechslungsreiches wie erstklassiges Programm, durch das Laura Blecker gekonnt führte. Bei Kaffee und Kuchen entwickelte sich schnell eine familiäre Stimmung, die alle großen und kleinen Gäste begeisterte. Das Blasorchester eröffnete den bunten Reigen unter der Leitung von Hannah Esch flotten Cheerleader-Rhythmen, der Nine Mile Saga, Music from the Star Wars Saga, Hootenanny und einem ganz besonderen Schmankerl, dem Rainer-Marsch von Hans Schmid, bei dem der Spielmannszug den Gesangspart mit einem Loblied auf Werdorf übernahm. Besonders der Refrain regte zum Mitsingen an: "Für mich, bist du mein Werdorf, ein Stück vom Paradies, das Gott in seiner Güte vom Himmel fallen ließ". Die Saxophone um Günther Jung hatten "Raindrops keep fallin' on my head" und ein Menuett von Haydn mitgebracht. Luisa Schmidt und ihre "Holzbläserinnen" entführten mit Disney-Melodien unter das Meer, präsentierten "Die Schöne und das Biest" und machten vor allem Lust zum Mitmachen. Auch "Viva la Vida" kam bestens an. Die Trompeter um Günther Jung setzten klanglich einen satten Kontrast mit den "Red Canyons" und "Can you feel the love tonight" aus dem "König der Löwen". Eines stand jetzt schon fest: Blasmusiker zaubern mit ihren Instrumenten so viele verschiedene Rhythmen, lassen es swingen, rocken, richtig "abgehen" und machen auch mit leisen Tönen noch Wahnsinnsstimmung. Und so mancher Werdorfer bringt sein musikalisches Geschick in fast alle Formationen zum Einsatz.
Nach der Pause ging es dann traditionell erst einmal mal mit dem Spielmannszug unter der Leitung von Armin Küster weiter, der von zwei jungen Damen unterstützt wurde, die den Altersdurchschnitt von rund 80 Jahren drastisch senkten. Mit den Märschen "Groß-Berlin" und "Waidmannsheil" wurde an alte Zeiten erinnert, als die Spielmannszüge noch die Turner bei Wettkämpfen begleiteten. Bei der Volksweise "Das Lieben bringt groß' Freud'" war die Blasmusik mit dabei, die bereits auf der Bühne Platz genommen hatte. Gänsehautstimmung pur war sicher - besonders, als "Dem Land Tirol die Treue" angestimmt wurde und die Männer des Spielmannszugs wieder sangen. Immer wieder ein Erlebnis und treue Fans begannen, die "Vogelwiese" einzufordern. Doch die Blasmusik übernahm zunächst das Spiel, geleitet von Dieter "Fussel" Schmidt und hatte zu Ehren des 100. Geburtstags von Ernst Mosch in 2025 einige seiner bekanntesten Stücke im Gepäck. Die "Kinder von der Eger" ließen den "Böhmischen Wind" wehen, den "Dompfaff" pfeifen und "Mein Herz schlägt nur für Dich" und die legendären "rauschenden Birken" durften auch nicht fehlen. Man hatte Mosch und seine Gesangspartnerin Barbara Rosen förmlich vor Augen - Hannah Esch und die Chefin der Blasmusik, Yvonne Esser, übernahmen den Gesang adäquat. Dazu kamen noch die "Kinderaugen" von Wenzel Zittner, Karel Vaceks "Kannst Du Knödel kochen" und die "Fuchsgraben"-Polka und Zittners "Bis bald auf Wiedersehn" folgten dann der "Böhmische Traum" (Norbert Gälle) und natürlich die legendäre "Vogelwiese" von Josef Poncar, der ebenfalls zu den ganz Großen der Böhmischen Blasmusik gehört. 41 Musiker*innen hatten einmal mehr mit Leichtigkeit die TV-Halle in Schwung gebracht, es wurde sogar getanzt, und das bestens gelaunte Publikum jubelte den klangstarken Damen und Herren zu.