Bei Kaiserwetter konnten die Werdorfer am Wochenende mit vielen Gästen ihr traditionelles Schlossfest feiern. Der Schlossfestverein um Vorsitzenden Michael Esser, unter dessen Dach seit ein paar Jahren die organisatorischen Fäden der Ortsvereine zusammen laufen, hatte alles bestens vorbereitet und das Ergebnis kam dem Dorfjubiläum im vergangenen Jahr sehr nah. Drei Böllerschüsse taten auch dem letzten "Hoingker" kund, dass es auf der Bühne im Festzelt gleich los geht und von Anfang an herrschte gute Resonanz. Esser eröffnete das Fest unter dem Motto "Mir in Werdorf" zusammen mit Bürgermeister Christian Schwarz und dankte erst einmal allen großen und kleinen Akteuren, die das Fest mit allem drum und dran ermöglichten. "Ich danke dem bisherigen Vorstand für seine geleistete Arbeit, aber auch der Stadt für die gute Kooperation, die nicht überall Gang und Gäbe ist", so Esser. Viel Applaus gab es für die Bitburger Braugruppe, die den Werdorfern gleich zwei neue Biergärten schenkten, die als Biergarten und Weindorf ihr Comeback im Schlosspark feierten. "Respekt zolle ich dem Obst- und Gartenbauverein für seine Rödelei im Backhaus, um uns im Schlosscafé mit gutem Kuchen zu versorgen", hob Esser hervor. "Trotz unserem akademischen Abend zum Abschluss des Dorfjubiläums vor Kurzem stehen fast alle heute schon wieder Gewehr bei Fuß - das finde ich klasse." Das konnte der Bürgermeister dick unterstreichen: "Die familiäre Stimmung beim Festkommers schwingt noch nach und genau das macht Werdorf aus: Alle machen mit!" So dankte Schwarz allen Vereinen und schloss die Begrüßung: "Mir in Werdorf - ich wünsche uns allen zwei tolle Tage!"
Nach vier Jahren ohne das abwechslungsreiche Fest war die Resonanz rekordverdächtig und das Zelt schon bei den ersten Programmpunkten bestens gefüllt. Den Startschuss gab der Kinderchor "Ohrwürmer" unter der Leitung von Sandra Weiler, die auch mit der Kita "Pusteblume" kooperieren. Die Ohrwürmer sangen mit "I bin a Dorfkind" als Erstes ihr Lieblingslied, das bestens auf ihren Heimatort passt: "Und wenn's drauf ankommt halten mir zusamm'!" Passend zu den sommerlichen Temperaturen stachen die jungen Damen mit "Schiff ahoi" in See und brachten mit "Singen ist 'ne coole Sache" ihr Publikum zum mitmachen. Als die Kitakinder dazu kamen, füllte sich die Bühne. "Ich glaube, dass ist 'ne ganze Hundertschaft", scherzte Esser. Die kleinen gingen mit dem Elefant in die Disco, sangen vom Papagei und wie man mit den verschiedensten Körperteilen Kartoffeln pflanzt. Bei Rolf Zuckowskis Lied von Jane und John bewiesen die Vorschulkinder auch schauspielerisches Talent und spätestens als die muntere Truppe "Das wir aus Werdorf sind" anstimmte war auch dem letzten klar: Die Werdorfer müssen sich um die Zukunft keine grauen Haare wachsen lassen! Mit dem Männergesangverein um Peter-Ferdinand Schönborn präsentierten sich die erfahrenen Sänger, besangen die "Wunder dieser Welt", gingen "Über sieben Brücken" und ließen Lolitas "Seemann" träumen und endeten mit Silchers "Hab oft im Kreise der Lieben" mit einem echten Klassiker. Während einer schöpferischen Pause auf der Bühne wurde das kulinarische Angebot genossen und Hüpfburg, Riesendart, Popcorn und Eis genossen, bevor es dann mit der Münchholzhäuser Blaskapelle bis in die Nacht in und um das Zelt zünftig und gemütlich wurde.
Mit dem Gottesdienst im Festzelt ging es dann am Sonntag erst einmal ruhiger weiter. Doch punkt elf Uhr ging auf der Bühne im Festzelt die Aßlarer Sommermatinee los, bei der mit dem Spielmannszug und der Blasmusik des TV 09 Werdorf Lokalmatadoren aufspielten. Später spielten dann die "Falkenauer 5" zum Frühschoppen auf. Mittags gab es Erbsensuppe, Bratwurst, Pommes und mehr, um alle Hungrigen zu sättigen. Das Heimatmuseum öffnete seine Pforten, der Heimatverein bot zudem Waffeln und Kaffee an und im Schlosspark lockte wieder die Hüpfburg und am Nachmittag das Kinderprogramm des Heimatvereins. In den Ritterzelten der Gewandabteilung wurden Märchen erzählt und Schilder gemalt, davor konnte man mit kleinen Heuballen eine "Kissenschlacht" machen und mit dem QR-Code-Quiz konnte man nach zehn Stationen im Schloss dann das Lösungswort per Schwarzlicht entdecken. Bis zum Ausklang am frühen Abend lag über allem eine gemütliche Volksfeststimmung.