VfB Aßlar - 100 Jahre jung

Am Freitagabend startete das Festwochenende zum 100-jährigen Jubiläum des VfB Aßlar mit einem akademischen Abend, der eine emotionale und familiäre Stimmung ins Festzelt zauberte. Die Erinnerung an Hessenligazeiten, aus denen noch einige Vertreter anwesend waren, die spontane Lebensrettung eines Mannschaftskameraden der alten Herren oder die sehr erfolgreiche Jugendarbeit seit der Gründung - das zahlreiche Publikum zollte dem trotz greisem Alter quicklebendigen Verein Respekt und Anerkennung. Daniel Henß, der zusammen mit Orga-Chef Jens Then die Moderation übernahm, hieß die Vertreter von Stadt, Kreis und Land, aus Fußballkreisen, Orts- und befreundeten Vereinen willkommen und dankte allen Helfern, die das Fest mit ihrem Engagement ermöglichten. "Bei so einem Traditionsverein, der mit so viel Herzblut hinter seiner Arbeit steht, ist es mir eine Ehre, Schirmherr zu sein, erlebe ich doch täglich aus der Nachbarschaft, dass beim VfB immer was los ist und jeder für den Verein einsteht", so Bürgermeister Christian Schwarz, der seitens der Stadt 1000 Euro übergab. Jens Then startete den kurzweiligen Rückblick mit der Gründung des "Vereins für Bewegungsspiele" durch zehn Jugendliche am 22. April 1924 in einer Zeit, in der Fußball noch lange nicht den heutigen Stellenwert hatte. In den Vereinsfarben blau-schwarz wird bis heute gespielt - damals wurde auf dem Schulhof und dem Dreschplatz in der Bornstraße gespielt. Heute spielt sich das Vereinsgeschehen in einem Stadion mit zwei Fußballfeldern und einem modernen Sportheim statt, das hervorragende Möglichkeiten bietet. Brandaktuell stand am Samstag ein Relegationsspiel in Eschenburg für die 1. Mannschaft und der Jugend-Pokalfinaltag an. Die Relegation wurde zwar knapp 2:1 verloren, doch die E-Jugend holte sich den Pokal und abends wurde beim Ehemaligentreff und anschließend mit der Band Eve trotzdem das Miteinander gefeiert, denn neue Chancen tun sich immer auf.

Damit ein so lebendiges Vereinsleben funktionieren kann, braucht es tatkräftige Funktionäre, erfolgreiche Spieler und treue Mitglieder, deren Ehrung im Mittelpunkt des Abends standen. Zunächst wurden die Vorstände a.D. Michael Gotthardt, Elke Dittmann, Rolf Ortner, Kerstin Risch, Norbert Löll, Karl-Heinz Zimmermann und Eberhard Keiner ausgezeichnet. Für 25 Jahre Mitgliedschaft standen Ferdal Yilmaz, Klaus Puß, Josef netsch, Daniel Bauk, Hartmut Ludwig, Uwe Daniel und Armin Neul auf der Ehrungsliste. Für 40 Jahre gab es für Ulrich Jacobi, Jochen Weiss, Ingo Schäfer, Michael Stoll, Armin Keiner und Norbert Hawer und Heinz Gerhard die VIP-Karte des Vereins. Seit 60 Jahren gehören dem VfB Armin Schneider, Helmut Rücker, Friedhelm Mutz, Eberhard Naumann, Armin Göbel und Winfried Debus an. Horst Künholz steht seit 70 Jahren in den Vereinsreihen und auf stolze 75 Jahre kann Horst Löll zurück blicken. Weitere Ehrungen gab es für Helmut "Bobby" Zimmermann für 65 Jahre als aktiver Spieler, Birgit Neul, die für die Wäsche der Trikots zuständig ist und Karsten Hofmann, der seinem Kameraden Jürgen "Flocke" Diehl auf dem Platz das Leben rettete.

Vize-Landrat Roland Esch, übergab die Silberne Ehrenplakette des Landes Hessen für die Verdienste um den Sport, hatte als Vorsitzender der Aßlarer Bürgerstiftung ein Geschenk dabei und erinnerte als Ehrenbürgermeister an Vereinslegenden wie "Milch-Rudi", Kissel-Max", Reinhold Winch und Erich Löhr, die für "ihren" VfB lebten. Die Ehrungen des Fußballverbandes nahm Manfred Schneider vom Kreisfußballausschuss vor. "Ich kenne den VfB seit fast 70 Jahren als immer erfolgreichen Verein, der vom Ehrenamt getragen wird", so Schneider und übergab den Verbandsehrenbrief an Markus Scherer, Kerstin Risch, Norbert Löll, Heinz Dorfmüller, Karl-Heinz Zimmermann, Armin Neul, Günter Krug und Uwe Daniel, die Verbandsehrennadel in Bronze an Günter Schaub sowie die Große Verbandsehrennadel an Eberhard Keiner. Für den Hessischen Fußballverband konnte Schneider einen Gutschein für eine Trainer-Ausbildung und die Plakette "100 Jahre VfB Aßlar" übergeben sowie für den DFB die Große Plakette für 100 Jahre und einen 500 Euro-Gutschein. Bruno Muskat übergab die Geldgeschenke der Ortsvereine und Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Schäfer gratulierte im Namen der städtischen Gremien. "Ich bin selbst mit dem VfB groß geworden, der auch heute bei den Kindern präsent ist und ich wünsche mir, dass die kommenden Jahrzehnte genauso erfolgreich werden." Mit einem Frühschoppen mit Volksfeststimmung endete das Jubiläum am Sonntag mit den Klängen der "Egerländer 6". "Wir sind sehr zufrieden mit unserem Fest und danken allen, die zum Erfolg beigetragen haben", zog Jens Then ein zufriedenes Fazit.