Wie es in Aßlar 1925 zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr kam, erläuterte Wehrführer Nils Wagner beim Festkommers in seinem Rückblick auf 100 Jahre. Auch hier ging sie aus einer Pflichtwehr hervor. Nach einem Großbrand, der im Maschinenraum der Firma Berkenhoff&Drebes ausbrach, wurde auf Anregung des damaligen Gemeindevorstehers Heinrich Schmidt am 25. Juli 1925 die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Vorher hatten die Kollegen aus Ehringshausen ihre Arbeit auf ehrenamtlicher Basis vorgestellt hatten. referiert hatten. In der Gaststätte Philipp Schmidt trafen sich rund 50 junge Männer zur Gründungsversammlung und wählten Schmiedemeister Heinrich Meyer zum Kommandanten und Schreinermeister Friedrich Gaul zu seinem Stellvertreter. An Gerätschaft stand eine alte Druckspritze, ein Schlauchkarren mit Standrohr und Hydrantenschlüssel, zehn Steiggurte mit Rettungsleinen, zehn Lederhelme und einige unbrauchbare Leitern und Einreißhaken zur Verfügung. Man schloss sich dem Kreisfeuerwehrverband Wetzlar an und eine finanzielle Beihilfe der Kreisverwaltung ermöglichte die Anschaffung der notwendigsten Ausrüstungsgegenstände. Es gab Uniformen und Schiebeleitern. 1933 wurden eine Motorspritze sowie eine doppeltönige Sirene angeschafft. In diesem Jahr wurde der Löschzug II in Klein-Altenstädten gegründet, der bis 1969 Bestand hatte. 1935 wurde das Spritzenhaus in der Nähe der 1912 eingeweihten Schule gebaut und bekam dann auch im Obergeschoss einen Schulsaal. Der 2. Weltkrieg machte die Bildung einer Pflichtfeuerwehr nötig, in der sich 27 Feuerwehrhelferinnen bewährten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fand man schnell wieder zur Freiwilligen Feuerwehr zurück. Ein Löschgruppenfahrzeug und eine Tragkraftspritze wurden angeschafft und der Aufschwung begann.1951 wurde sogar ein Spielmannszug gegründet, der einige Jahre erfolgreich musizierte. Die Gemeinde schuf mit den Jahren große Wasserreserven, entsprechende Fahrzeuge wurde angeschafft und 1967 wurde das neu errichtete Feuerwehrgerätehaus in der Bornstraße seiner Bestimmung übergeben, das 1983 umgebaut wurde und 1994 in Eigenleistung einen Anbau erhielt. Bereits 1969 wurde die Notwendigkeit des Nachwuchses deutlich und eine Jugendwehr wurde ins Leben gerufen. 1970 wurde ein Tanklöschfahrzeug angeschafft, mit dem Aßlar im gesamten Altkreis Wetzlar zum Einsatz kam. 1972 wurde Aßlar zur Großgemeinde und Walter Reitz zum Ortsbrandmeister gewählt. Im gleichen Jahr trat die neue Satzung der Feuerwehr in Kraft. Seit 1978 besteht eine Partnerschaft mit der Feuerwehr der Aßlarer Partnerstadt Saint Ambroix, die auf einer Freundschaft seit den 1960-er Jahren aufbaut. 1975 wird ein Einsatzleitwagen angeschafft, 1979 kommt hydraulisches Rettungsgerät dazu und 1980 ein weiteres Löschgruppenfahrzeug. Zahlreiche Fahrzeuge folgten, von denen die Drehleiter in 1994 hervorzuheben wäre, die durch die Änderung der Hessischen Bauordnung nötig wurde. 1998 wurde die Aßlarer Feuerwehr per Erlass des Hessischen Innenministeriums zur Autobahnfeuerwehr ernannt und 1999 gab es für alle Aßlarer Feuerwehrleute neue Feuerschutzkleidung. Schon im Jahr des 75-jährigen Vereinsjubiläums in 2000 machte sich der Magistrat der Stadt Aßlar Gedanken um einen neuen Feuerwehrstützpunkt, da der Platz in der Bornstraße nicht mehr ausreichte. In 2002 konnte der traditionelle Tag der offenen Tür erstmals im heutigen Gerätehaus in der Berliner Straße gefeiert, das in zentraler Lage im Industriegebiet aus einer ehemaligen Diskothek entstand. Immer wieder wurden neue Fahrzeuge angeschafft, um die Schlagkraft der Wehr auf modernstem Stand zu halten und auch die Zusammenarbeit aller Stadtteilwehren wurde durch gemeinsame Übungen und Einsätze forciert, bis in den letzten Jahren der gemeinsame Auftritt als eine Freiwillige Feuerwehr Aßlar ein effektives und fruchtbares Miteinander bis in die Kinder- und Jugendfeuerwehren entstand. Aktuelles Führungsteam der Aßlarer Stadtteilwehr sind Nils Wagner und sein Stellvertreter Sascha Wagner - die Aufgaben des Jugendfeuerwehrwarts übernehmen Niklas Kaps und Dennis Angerer. Jüngstes Highlight vor dem 100-jährigen Jubiläum war am 25. März der 1. Spatenstich für den Neubau des neuen Feuerwehrhauses in der Herborner Straße, das mit 8,3 Mio Euro zu den größten Investitionen der Aßlarer Stadtgeschichte zählt. Der Einzug ist für die 2. Jahreshälfte 2026 geplant. Der Neubau soll nicht nur der Stadtteilfeuerwehr Aßlar als Unterkunft dienen, sondern als Stützpunkt für den Brand- und Katastrophenschutz einen Mehrwert für alle Stadtteilwehren bieten.