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Asslar - Die Woche
Ausgabe 27/2025
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Roland Esch stellt Bürgerstiftung vor

Die Aßlarer Bürgerstiftung war am Donnerstag Thema der Aßlarer Gespräche, zu denen Karsten Müller von der Kontakt- und Beratungsstelle der Stadt Aßlar mehr als 20 Gäste im Seniorentreff des Werner Best-Hauses begrüßen konnte. „Die Bürgerstiftung unterstützt auch unsere Gesprächsreihe, bei der es ja zu Beginn immer eine gemütliche Kaffeerunde gibt“, so Müller und nannte damit auch gleich ein Beispiel der segensreichen Arbeit, mit der diese Institution gemeinnützige Zwecke sozialer und kultureller Ausrichtung finanziell unterstützt. Ehrenbürgermeister Roland Esch als Stiftungsvorsitzender ging in seinem Vortrag auf die Stiftungsarbeit im Allgemeinen und vor allem die Historie und Hintergründe der Aßlarer Bürgerstiftung ein, die im kommenden Jahr ihren 20. Geburtstag feiern kann. „Als junger Mann war ich Mitglied einer Band, die zu ihrem Jubiläum eine Benefizveranstaltung machte und auf der Suche nach einem gemeinnützigen Spendenzweck auf die Willeck-Stiftungen kam“, so Esch. So fand der spätere Aßlarer Bürgermeister den Weg in den Aufsichtsrat dieser Stiftung und gewann bei den jährlichen Besuchen der Versammlung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen interessante Einblicke in die Möglichkeiten des relativ neuen Trends von Bürgerstiftungen. „Die älteste Stiftung in Deutschland ist immerhin 916 gegründet worden“, so Esch. Damals wurden reiche Menschen an ihrem Lebensende angesprochen, sich mit Geld oder Ländereien ein schönes Plätzchen im Himmel zu ermöglichen. Stiftungen verwalten ihr Vermögen und tun Gutes, wo ihre Hilfe gebraucht wird. So arbeitet die Aßlarer Bürgerstiftung frei nach Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ Anders als bei den "klassischen" Stiftungen steht bei Bürgerstiftungen die Besonderheit in der Verbindung vieler Stifter, die mit kleineren und größeren Zuwendungen zum Entstehen und Wachsen des Vermögens "ihrer" Bürgerstiftung vor Ort beitragen. Das besondere Potential bei Bürgerstiftungen liegt gerade auch in der Möglichkeit jedes Einzelnen, neben finanziellen Mitteln in jeder Höhe, auch durch das Einbringen von Ideen und Arbeitskraft zum Gelingen beitragen zu können. „Die Idee, in guten Zeiten Geld zu sammeln und von den Erträgen des Stiftungskapitals Projekte und Bedürftige in Aßlar zu unterstützen, kam in der Stadtverordnetenversammlung gut an, die 2003 einstimmig den Beschluss fasste, eine Bürgerstiftung zu realisieren und jährlich 50000 Euro einzubringen“, erläuterte Esch. So ging die Aßlarer Bürgerstiftung am 20. Januar 2006 mit einem Stiftungskapital von 110000 Euro als Erste ihrer Art im Regierungsbezirk an den Start. „Selbst Wetzlar kam erst ein Jahr später“, so Esch nicht ohne Stolz. Mit einer Zustiftung in Höhe von mindestens 500 Euro kann jeder dazu beitragen, das Stiftungskapital von derzeit rund 740000 Euro und damit die Zinsen zu mehren, mit denen die Gremien der Stiftung - Vorstand, Stiftungsrat und -versammlung – arbeiten. Neben Zustiftungen, die das Kapital nachhaltig wachsen lassen, gibt es noch das Instrument der Spende. Die Spende ist ein ideales Mittel, um ein bestimmtes Anliegen kurzfristig zu unterstützen. Anders als eine Zustiftung dürfen Spenden nicht dem Stiftungsvermögen zugeführt werden, sondern müssen bis zum Ende des nächsten Jahres ausgegeben werden. Mehr Informationen zur Bürgerstiftung Aßlar gibt es auf deren Website, wo auch Anträge auf Unterstützung gestellt werden können. So dreht sich das Karussell beim Aßlarer Stadtfest mit Hilfe der Stiftung, es werden für Schulen Lehrgänge „gegen Gewalt“ finanziert, unterstützt die Familienklasse der Grundschule und auch die Fahrt zum KZ Buchenwald von der Alexander-von-Humboldt-Schule gehört zum wiederkehrenden Repertoire. „Am 16. August veranstaltet die Aßlarer Bürgerstiftung bei freiem Eintritt auf dem Backhausplatz ein Bürgerfest mit einem bunten Programm, Essen, Trinken und Musik, um ein bisschen Werbung für unsre Arbeit zu machen und wir warten auf guten Besuch, denn unser Motto lautet ja von Bürgern für Bürger‘“, so Esch und bekam für seinen kurzweiligen Vortrag eine Menge Applaus.