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Asslar - Die Woche
Ausgabe 29/2023
Gestaltung Innenteil Seite 5
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Mit Djembie durch Afrika

Das Schulfest der Grundschule in Aßlar stand am Freitagnachmittag ganz im Zeichen des Trommelns. Die rund 400 Schüler:innen hatten im Rahmen der Projektwoche vor den Sommerferien eifrig mit Falou Sy vom Trommeltheater geübt und präsentierten das Ergebnis in der Turnhalle. Die Familien waren von den zwei Aufführungen restlos begeistert. Kaum zu glauben, dass Grundschulkinder so diszipliniert und konzentriert in der riesigen Formation bei der Sache sind, afrikanisch singen, einem völlig neuen Instrument in verschiedensten Rhythmen gleichmäßig Töne entlocken und auch noch tanzen. Der Mann aus dem Senegal, der seit sechzehn Jahren in Deutschland lebt und mit Kindern und Erwachsenen arbeitet, versteht es augenscheinlich bestens, zu motivieren und die Aufmerksamkeit seiner Trommler:innen zu halten. Zunächst rief er die verschiedenen Tiere herein, deren Parts von den Kindern übernommen wurde, die mit einfachen Mitteln ihre Kostüme selbst gestaltet hatten. Da kamen zuerst die Krokodile, gefolgt von den Zebras, Elefanten und Vögeln. Zusätzlich wurden Sterne, die Sonne, Djembie und ihr Großvater sowie vier Geschichtenerzähler gebraucht, von denen die Geschichte von Djembie erzählt wurde. Djembie möchte gerne so groß werden wie ihr Opa. "Dafür musst Du viel erleben und neue Rhythmen lernen", rät dieser und schickt sein Enkelkind auf die Reise zum Trommelfest der Tiere, das am nächsten Tag beginnt. Die kleine Trommel rudert mit dem Boot auf dem Fluss und trifft als erstes auf Krokodile, die auf dem Weg zum Trommelfest und sehr freundlich sind. Von ihnen lernt Djembie ihren ersten kraftvollen Rhythmus. "Ich glaube ich bin schon gewachsen", freut sich die kleine Trommel und zieht an Land weiter. Als nächstes begegnet sie Elefanten, die in behäbigem Rhythmus unterwegs sind. Hier kommen gleich zwei neue Rhythmen dazu, weil die jungen Elefanten auch noch ein flottes Liedchen trommeln. Auf dem weiteren Weg kommen dann noch Zebras dazu, von denen Djambie einen weiteren Rhythmus lernt. Auf einem Waldstück treffen alle Teilnehmer des tierischen Trommelfestes am Vorabend zusammen und auch die normalen, großen, kleinen und die lustigen Zugvögel aus Spanien stoßen dazu, die für Djembie gleich vier Rhythmen haben. Am Abend kommen dann die Sterne, singen ein Schlaflied vom Mond und Djembie schläft mitten zwischen den Tieren. Erst die Sonne weckt die Trommelfestgäste am Morgen wieder auf und Djembie fühlt sich wie eine Supertrommel. "Kommt doch mit in mein Trommeldorf", lädt sie ein und der Großvater ist froh, dass er Djembies neue Freunde kennen lernen darf. Spätestens hier kam denn auch der letzte Zuschauer in Bewegung, denn Falou Sy lud zum mitmachen ein. Am Ende gab es jede Menge Applaus für alle Beteiligten und Schulleiterin Barbara Ernst-Spory dankte allen Beteiligten: "Es sah sehr beeindrucken aus, was die Kinder hier in einer Woche auf die Beine gestellt haben." Abschließend gab es einen Trommelwirbel für den Trommellehrer und draußen wartete ein Flohmarkt, für den die Kinder Spielzeug zusammen getragen hatten, um eine Spende für Pfarrer Jean zu generieren, der ihnen vor ein paar Wochen von seiner Schule im afrikanischen Saponé erzählt hatte, die Partnerschule der Grundschule ist. In der Mensa gab es außerdem Kaffee und Kuchen und Getränke und auf dem Schulhof wurde noch gespielt.