Nicht nur für eingefleischte Musiker:innen ist diese Veranstaltung des Kulturamts der Stadt Aßlar ein fester Termin im Jahreskalender - auch solche, die es noch werden wollen, finden bei der Musikinstrumentenbörse alles, was das Herz begehrt. Mit mehr als 50 Anbietern war die jüngste Ausfertigung am Sonntag der absolute Rekord. Von A wie Akkordeon bis Z wie Zimbel wurde so ziemlich alles präsentiert, mit dem man Musik machen kann. Dazu auch jede Menge Elektronik. Alte Hasen wie Berthold Schäfer, der von den Mundartgruppen „Fäägmeel“ und „Meelstaa“ bestens bekannt ist, gehen durch die Reihen und schauen sich einfach mal um, genießen die Atmosphäre und das Fachsimpeln mit Gleichgesinnten, und finden manchmal etwas ganz Besonderes. Für Schäfer waren dies zwei Hohner-Knopfakkordeons, die der Liebhaber für wenig Geld erstand. „Dej sei noch ganz en Ordnung uns eh top aus“, so die Bewertung des Musikers, der auch schon ein Banjo ausprobiert hatte. Auch Christian Wahl, mit ganzem Herzen Blasmusiker und in einigen Kapellen zu finden, war dabei, oder Erich Akkordeonspezialist Bah, Begründer des Akkordeonorchesters Lemptal. Bernd-Michael Langer, Jahrzehnte Apotheker in Aßlar, verkaufte einen Teil seines musikalischen Fundus, der für den geplanten Umzug einfach zu groß war und eine Gruppe junger Leute ließ sich von Organisator Kersten Becker beraten über technischen Geräte beraten - eine junge Band kann von den erfahrenen Kollegen profitieren. Und für die ganz jungen Anfänger wie Aaron Kleber war es einfach ein Spaß, die ganze musikalische Vielfalt kennen zu lernen. „Wir sind eigentlich eine unmusikalische Familie, wollen uns aber einmal inspirieren lassen“, erzählte seine Mutter. Wenig später hatte der Sohnemann eine leuchtendblaue Mundharmonika für sich entdeckt und blies, was das Zeug hielt. Es gab viele Hintergründe für den Besuch der Börse, die den Saal der Stadthalle mit zahllosen Klängen füllte. Vom sehnsuchtsvollen Seemannslied mit dem Akkordeon bis zum gekonnten E-Gitarren-Riff passte alles irgendwie doch zusammen und machte deutlich: Die Sprache der Musik versteht jeder. Aus ganz Deutschland und dem nahen Ausland kommen hier jedes Jahr Menschen zusammen, die in der Musik von Klassik bis Rock ihre Erfüllung finden. Binnen kürzester Zeit hätte man auf Zuruf ganz sicher ein ganzes Orchester auf der Bühne versammeln können - Instrumente, Notenständer, eben alles was man braucht war vorhanden und auch solche Musiker, die das ureigenste Instrument des Menschen, eben die Stimme, immer bei sich tragen, waren vor Ort. So ist die Aßlarer Musikinstrumenten alle Jahre wieder im neuen Jahr ein beliebtes Ziel für alle, die sich der Musik verschrieben haben.