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Asslar - Die Woche
Ausgabe 30/2022
Gestaltung Innenteil Seite 6
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Chronik zur Frauenhilfe

"Vor nunmehr 113 Jahren wurde hier in Klein-Altenstädten von jungen Frauen die Frauenhilfe gegründet und keiner ahnte, dass es so viele Jahre andauern sollte. Sie trafen sich einmal pro Woche nach getaner Arbeit zum stricken, stopfen, plaudern und über Gottes Wort zu reden in der "gout Stob" der Lehrerstochter Berta Leonhardt. Der Kreis der Frauen wuchs und wuchs, weil sich herum sprach wie schön es dort war. Schnell war der Platz zu klein und die Frauen zogen in die alte Schule (gegenüber "Gasde Elli" in der Dillstraße) um. Bald kam auch der zuständige Pfarrer extra aus Asslar dazu, und hielt die eine oder andere Andacht. Es wurde damals schon einiges unternommen, wenn auch in anderen Dimensionen wie heute, man feierte gemeinsam mit dem Rest des Dorfes Feste, und machte Ausflüge mit dem "Laarerwoa". Dann kamen Kriege und die Frauen waren zur Stelle. Sie halfen wo sie nur konnten. Sie schickten Päckchen an die Front und trösteten manche Frau in schweren Stunden und Leid. Auch in Haushalten in denen die Frauen erkrankt oder gar verstorben waren, packte die Frauenhilfe, wie sie ab sofort genannt wurde, feste an. Überall wo Not herrschte waren die jungen Frauen zur Stelle. Auch nach dem Krieg war helfen noch ein Thema. Doch mit der Zeit änderten sich die Welt und die Menschen und vor Ort war die Hilfe nicht mehr so relevant wie vorher. Doch für die FH ging es weiter: da waren unsere Schwestern und Brüder in der ehemaligen DDR, hinter dem eisernen Vorhang für die Päckchen geschnürt und verschickt wurden. In der dritten Welt starben hungernde Kinder, die Frauenhilfe spendete. Bis heute, sei es aktuell für die Menschen in der Ukraine, waren es die Flutopfer im Ahrtal, die Ärzte ohne Grenzen oder auch der Förderverein Sozialstation (um nur einige zu nennen) - sie konnten der Unterstützung der Klein-Altenstädter Frauen sicher sein. Jahrelang wurden die Frauenhilfen von Pfarrersgattinnen geleitet. Liesel Schütze war Vorsitzende in den 1980 Jahren bis zu ihrem Tod. Ende 1997 übernahm Doris Eckardt die Tätigkeit sehr erfolgreich bis heute von Pfarrersfrau Renate Heintze.