Isabell Baumgärtel und Christian Schwarz mit den Kindern.
„Wald und Klima“ war das Thema der diesjährigen Projektwoche an der Grundschule in Werdorf in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Der Startschuss fiel mit einem Projekttag im Wald an der Grillhütte mit allen 100 Schülerinnen und Schülern. „Es war eine logistische Herausforderung mit 100 Kindern sicher im Wald unterwegs zu sein, doch die Eltern halfen mit, und unterstützten das Kollegium, so dass alle gemeinsam einen interessanten und spannenden Tag im Wald erlebten“, schwärmte Schulleiterin Almut Ries als Bürgermeister Christian Schwarz die Klassen drei und vier besuchte. Nina Bellof, Fachbereichsleiterin Forst und Umwelt bei der Stadtverwaltung Aßlar, und ihr Team waren ebenfalls vor Ort und konnten den Kindern eine Menge über den Wald erklären. In Fünfergruppen waren die Schulkinder an Stationen unterwegs, an denen der Waldboden begutachtet, Jahresringe an Bäumen gezählt, über Photosynthese gesprochen Bäume gepflanzt und noch viele andere Themen aufgegriffen wurden. „Die Kinder haben eine Menge über den Wald und seine wichtige Funktion für das Klima gelernt und sind unglaublich motiviert in die Projektwoche gegangen“, erläuterte Ries die ungewöhnliche und sehr wirksame Lernerfahrung. In den Projektgruppen wurden dann die unterschiedlichsten Themen angepackt. Ein Ameisentheater gehörte ebenso dazu, wie der Regenwald oder die Rohstoffe aus dem Wald, bis hin zu Waldaction oder Mandalas. Unter der Überschrift "Wir retten den Wald! Aber wie?" setzten sich die Kinder der dritten und vierten Jahrgangsstufe mit Isabell Baumgärtel an der Spitze politisch mit dem Thema auseinander. Sie planten und gestalteten verschiedene Aktionen, um eine Außenwirkung zu erzeugen und dem Wald damit zu helfen. Aus der Initiative der Kinder heraus wurde ein Bürgerbrief mit einer Einladung an den Bürgermeister formuliert und versendet. So setzte sich das Stadtoberhaupt mit den Kindern in die Runde und nahm sich Zeit zum zuhören. Die Kinder hatten Einiges auf den Weg gebracht. So zum Beispiel eine Klima-Challenge, bei der jeder Punkte sammeln konnte, der zum Beispiel Strom spart oder auf das Autofahren verzichtet und damit den CO2-Gehalt der Luft senkt. Außerdem wurde ein Banner gemalt, das an der Straße hängen soll, um Autofahrer zu motivieren, lieber mit dem Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf kurzen Strecken zu Fuß unterwegs zu sein. Auch ein Basar am letzten Schultag gehörte dazu, mit dem Geld für neue Bäume gesammelt wurde. Ein Flyer wurde entwickelt und sogar eine eigene Internetseite (https://portfolio.bildung.hessen.de/view/view.php?t=77a1bd9889f6180ace6a) auf den Weg gebracht. Öffentlichkeitsarbeit hatte also Priorität, denn nur die eigene Familie zu sensibilisieren war den Kindern einfach zu wenig. So war eine weitere Idee, den Bürgermeister zu einem Gespräch einzuladen. Die Schülerinnen und Schüler hatten einen ganzen Katalog an Fragen zusammengestellt. Dabei konnten sie eindrucksvoll darstellen, dass ihnen der Erhalt der „grünen Lunge“ der Erde sehr am Herzen liegt.
„Was können wir noch für den Wald tun?“ lautete eine der Fragen. „Wir wollen unseren Stadtwald mit geeigneten Bäumen aufforsten, damit er auch in Zukunft noch unser CO2 in Sauerstoff umwandeln kann“, erklärte Schwarz und nannte einen Bürger, der sich zu einem runden Geburtstag Geld für Bäume gewünscht hat und kürzlich 1000 Bäume an die Stadt übergab.
„Können Sie uns beim Müll sammeln im Wald unterstützen?“
„Sagt bitte Bescheid, wenn Ihr Müll sammeln wollt, dann können wir Euch Greifzangen und Müllbeutel geben und später auch den Müll abtransportieren“, schlug Schwarz vor. „Ich selbst sammle Müll ein wenn ich unterwegs bin.“
sammle Müll ein wenn ich unterwegs bin.“
„Würden Sie uns helfen nachzusehen, ob es noch mehr kranke Bäume gibt?
„Würden Sie auch weniger Auto fahren?“
„Das versuche ich schon und fahre so oft wie möglich mit dem Fahrrad.“
„Wir gehen gerne zum Gartenbauverein in den Lehrgarte, wo wir viel über Pflanzen und auch Tiere lernen – kann die Stadt das unterstützen?“
„Durch unsere Vereinsförderung helfen wir Vereinen, ihre Arbeit zu leisten und unterstützen Projekte“, war die Antwort.
„Wir hoffen, dass dieses Projekt an unserer Schule weiter geht, wenn wir nach den Ferien an eine andere Schule gehen“, wünschen sich die Kinder. Vielleicht können sie ja an der neuen Schule auch etwas in Bewegung setzen, damit in Zukunft immer mehr Menschen an ihre Umwelt und die Zukunft der Erde denken und dem Klimawandel entgegen wirken. Die Kinder haben jedenfalls ihre Lektion gelernt und können auf das Gelernte aufbauen.