V.l. Ordnungsamtsleiter Timo Dietermann, Christian schwarz, Walter und Karin Klos, Dr. Achim Lauber-Nöll und Ulrich Hahn nach der Urkundenübergabe.
Dr. Achim Lauber-Nöll, Direktor des Amtsgerichts Wetzlar, hat Walter Klos, Schöffe am Ortsgericht Aßlar II (Berghausen/ Werdorf), die Urkunde zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum überreicht. "Dies ist ein ungewöhnliches Jubiläum, weil es eigentlich schon am 1. April 2014 gewesen wäre", so Lauber-Nöll und erläuterte den Grund für die "Verspätung". "Wenn jemand eine ehrenamtliche Tätigkeit beginnt, wird bei uns eine Dienstzeitberechnung für die Jubiläen durchgeführt, wobei übersehen wurde, dass Herr Klos seit dem 1. April 1964 bei der Sparkasse und somit bis 2011 im öffentlichen Dienst beschäftigt war, was auch dazu zählt." Da Walter Klos seit dem 24. Juli 1997 für das Ortsgericht tätig ist, hätte dieser Tage das 25-jährige Jubiläum angestanden, wobei der Fehler auffiel. So wurde umgehend die Urkunde für das 50-jährige verliehen. "Und in zwei Jahren kann ich sie bereits für 60 Jahre ehren", freute sich Lauber-Nöll. "So ein Fall kommt äußerst selten vor und ist mir in meiner Amtszeit noch nicht begegnet. "Sie haben in dieser Zeit viele Menschen kennen gelernt, denen Sie mit Toleranz und Verbindlichkeit begegnet sind, was Ausdruck hohen Verantwortungsbewusstseins und Solidarität mit den Bürgern ist", führte der Amtsgerichtsdirektor weiter. "Ohne Menschen wie Sie ist Demokratie undenkbar." Eine solche Tätigkeit zeuge von Eigeninitiative und der Bereitschaft, Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen, wofür großer Einsatz, Zeit, Kraft, Ausdauer und Verlässlichkeit nötig sein, wofür Walter Klos höchste Anerkennung und Respekt gebühre. "Ortsgerichte gibt es seit 1953 nur in Hessen und sie machen kostengünstig, schnell und vor Ort Schätzungen und Unterschriftsbeglaubigungen möglich, wovon auch unsere Nachlassabteilung profitiert", so Lauber-Nöll. Insgesamt gibt es 900 Ortsgerichte, deren Mitarbeiter die Menschen und Gegebenheiten vor Ort kennen und so eine Sachlage besser einschätzen können. "In ihrer Kommune verwurzelt, sind sie mit Lebenserfahrung, Integrität und Kenntnissen vor Ort ein wichtiges Bindeglied zwischen Bürokratie und den Bürgern", charakterisierte Lauber-Nöll den Stellenwert. Walter Klos konnte durch die besondere Situation gleich zwei Urkunde entgegen nehmen - eine vom Amtsgericht und eine weitere vom Hessischen Ministerpräsidenten, der in diesem Fall noch Volker Bouffier hieß.
"Für uns als Stadt ist es ebenso wichtig, die Bürger einzubinden, denn das Ehrenamt ist das Herzblut unserer Gesellschaft", schloss sich Bürgermeister Christian Schwarz an. Für dieses ehrenamtliche Engagement in den örtlichen Strukturen sei eine große Portion Heimatliebe nötig. Deshalb gab es als Geschenk seitens der Stadt ein Schlüsselbrett mit Fotos aus den Stadteilen und dem Schriftzug "Heimatliebe". "Ich danke für die Auszeichnung und werde so lange ich kann noch weiter tätig sein", so Klos. Ulrich Hahn dankte als Ortsgerichtsvorsteher besonders Karin Klos. "Ohne den Rückhalt in der Familie kann man eine solche Tätigkeit nicht ausübern."