Alle schauen ganz genau, wie Dr. Christian Jünemann die Samenkörner mit Sand vermischt, damit sie gleichmäßig in der Ackerfurche landen.
Dr. Jünemann zeigt, wie es richtig geht.
Und nach dem säen muss wieder Erde über das Saatgut.
Zum Schluss schmeckten Mangold-Quiche, Palmkohl-Chipse und das rohe Gemüse wunderbar.
Im Frühling startete die Kita Kirchberg in das Bildungsprogramm AckerRacker des Vereins Acker e.V. Dafür wurde eine große Fläche im Außengelände hergerichtet, damit die Kinder säen, pflanzen und pflegen konnten. Jetzt geht es ans ernten und genießen und um die Folgesaat. Am Freitag war Dr. Christiane Jünemann als Begleiterin des Projekts am Kirchberg und war begeistert: "Das habt Ihr toll gemacht!" Kohlrabi, rote und gelbe Beete, Mangold, Erbsen, Radieschen und Palmkohl - Vieles wurde schon geerntet, gegessen und wird zum Teil schon wieder als Saatgut für das nächste Jahr vorbereitet. Palmkohl-Chipse sind ein gesunder Genuss und die Mangold-Quiche zum Frühstück kam auch gut an. Der Fenchel im Hochbeet sieht schon prächtig aus, die Zucchiniblüten sind ein echter Augenschmaus und die Kartoffeln sind auch bald soweit. Auch der Mais treibt dicke Früchte und Gurken stehen auch auf dem Speiseplan. Dort wo geerntet wurde ist wieder Platz für Neues und so wurden Radieschen, Feldsalat, Spinat und Stoppelrüben in die Erde gebracht. Im Hochbeet am Bauwagen wachsen die passenden Kräuter und nahe den Insektenhotels gibt es neben Rhabarber, Schnittlauch, Rosmarin und Petersilie auch noch Beeren, die Eltern beigesteuert haben. Diese bringen sich auch noch in einen Gießdienst über die Ferien ein. Es tut sich also Einiges, damit Jannes, Emilia, Tom und Co. auf dem Acker natürliche Kreisläufe und naturwissenschaftliche Themen mit allen Sinnen erleben. Außerdem bewegen sie sich an der frischen Luft, schulen beim Umgang mit den kindgerechten Gartengeräten ihr motorischen Fähigkeiten und wie von selbst wird auch noch das soziale Miteinander gestärkt. Und neben allen pädagogischen Hintergründen macht das "ackern" auch noch riesigen Spaß, führt die Kinder an gesunde Ernährung heran, für die man selbst etwas tut. Kindergartenleiterin Mirjam Mandler und ihre Kolleginnen Adriana Bancea und Laura Meyer haben entsprechende Fortbildungen mitgemacht, es gab jede Menge Begleitmaterial und per Newsletter, auch mal per Telefon gibt es immer einen Ansprechpartner, nicht zu vergessen die Handpuppe Rudi Radieschen. "Und wenn die Kinder ihre AckerRacker-Zeit durchlaufen haben, dürfen sie sich Acker-Guru nennen", so Jünemann. Und wenn der Acker Winterpause hat, unter einer dicken Schicht Kompost ruht und Kräfte für das nächste Jahr sammelt, gibt es Rudi-Geschichten, damit die Ackeraufgaben in Erinnerung bleiben und verschiedene Bastel- und Kreativprojekte sorgen für Vorfreude auf den Frühling.
Motivation für Acker e.V. ist die Tatsache, dass viele Kinder keinen Bezug mehr zur Natur haben - Orte, an denen Natur erfahrbar wird, verschwinden und Lebensmittel landen im Müll. Zudem essen die Kinder viel zu wenig Gemüse. Eine Gesellschaft, in der die Menschen die Natur als Lebensgrundlage zu schätzen wissen ist das Ziel. Über die Kinder werden auch die Erwachsenen mit in das Thema genommen und für eine ausgewogene Ernährungsweise und nachhaltigen Konsum sensibilisiert. Gut zu wissen, dass Kinder wieder an das Ländliche im ländlichen Raum heran geführt werden. Sonst gingen selbst gemachte Köstlichkeiten wie Apfelbrei, Marmelade oder eingelegte Gurken am Ende noch verloren.