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Asslar - Die Woche
Ausgabe 35/2024
Gestaltung Innenteil Seite 2
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Neue Fahne für die Burschenschaft

In Aßlar wurde in diesem Jahr zum 50. Mal Zeltkirmes gefeiert. Grund genug für die Burschenschaft Club "Zur Linde" 1953, fünf Tage lang ein ordentliches Jubiläum vom Stapel zu lassen. Besonders war nicht nur der eine Festtag mehr - als Watzpärchen traten mit Frank und Sina Seidl erstmals Vater und Tochter an, das Kirmesvolk anzuheizen. Was beiden schon beim akademischen Abend am Donnerstag gelang, der in familiärer Atmosphäre alles andere als steif gefeiert wurde. Immer wieder wurde die gut funktionierende Gemeinschaft im Verein und mit den Aßlarer Vereinen hervor gehoben, die das Motto "Hand in Hand" der Burschenschaft unterstreicht. So waren nicht nur viele Vereine zum Feiern gekommen, sondern übernahmen auch den Thekendienst. Der 1. Vorsitzende Kevin Scherz hieß die vielen Gäste im Kirmeszelt willkommen, zu denen auch Landrat Wolfgang Schuster, Bürgermeister Christian Schwarz, Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Schäfer und weitere Vertreter aus der Politik, Lieferanten, Sponsoren und Firmen gehörten, ohne die ein solches Fest nicht funktionieren würde. Der 2. Vorsitzende Nino Marsteller und der 2. Kassierer Christian Eckhardt übernahmen die Moderation und gingen kurz auf die Geschichte ein. Die 1953 gegründete Burschenschaft hatte das Ziel, die Kirmes kameradschaftlich auszurichten und die Gemeinschaft zu fördern. Als 1973 der Festplatz "Auf der Weide" geschaffen wurde, folgte der Beschluss, im kommenden Jahr dort im Zelt zu feiern. "Mitte der 1990-er Jahre musste eine bayrische Kapelle sein, dann folgten Mallorca Partys und eine Gaudi-Olympiade am Sonntag", erinnerte Marsteller. "In den Coronajahren haben wir virtuell gefeiert unter dem Motto 'Was hätten wir heute gemacht'", fügte Eckhardt an. "Kirmes ist wichtig für die Dorfgemeinschaft", unterstrich Wolfgang Schuster. "Ich danke der Burschenschaft, dass sie es geschafft hat, diese alte Tradition über die schwierige Zeit zu bringen und heute dieses Jubiläum zu starten", so Christian Schwarz. "Die Kirmes gehört ganz einfach zum Jahreslauf und begleitet einen ein Leben lang", fand Katharina Schäfer. Dass die Gastwirte seinerzeit nicht ganz so mit der Kirmes im Zelt zufrieden waren, wusste Bruno Muskat zu berichten, der die Glückwünsche der Vereine überbrachte. Höhepunkt des Abends war die "Fahnenweihe", die Pfarrer Martin Reibis im Namen der Kirchengemeinden durchführte: "Ich darf zwar keine Gegenstände segnen, aber die segensreiche Arbeit der Burschenschaft zum Wohle der Menschen in unserer Stadt." Der Wandel der Zeit habe zwar viele Veränderungen gebracht, doch das Motto "Hand in Hand" sei geblieben, so Reibis in seiner sehr feierlichen Andacht über die Symbolkraft einer Fahne. Die Fahnenträger der Vereine waren mit der alten und neuen Burschenschaftsfahne einmarschiert und boten ein eindrucksvolles Bild. Dankesworten und Ehrungen von Menschen und Firmen, ohne die ein solches Fest nicht möglich wäre, folgten die Bachstrooßeboys und Jörg Will, Christoph Demant und Michael Steih hatten sogar ein eigens für die Burschenschaft geschriebenes Lied und einen alten Burschenschaftswimpel mitgebracht. Längst war das Watzpärchen auf der Bühne, die Frage "Wem es die Kirmes?" war gestellt und das Burschenschaftslied "Wir sind alle Aßlarer Jungs/Mädels" gesungen, als Frank und Sina Seidl ihren Kirmessong mit Hilfe des Mundart-Trios auf die Bühne brachten mit dem Refrain: "50 Jahre Zeltkirmes - was wären wir ohne unsre Freunde, ohne Euch ihr Kirmesfans?" Ein toller Abend mit würdig-zwanglosem Programm mündete in ein gemütliches Beisammensein und Erinnerungen an alte Zeiten, wo 60 Hektoliter Bier für eine Kirmes keine Seltenheit waren.