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Asslar - Die Woche
Ausgabe 37/2022
Gestaltung Innenteil Seite 2
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Kirchengemeinden zeigen Vielfalt

Mit einer weiteren "Ökumenischen Nacht der Kirchen" haben die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Aßlar und Werdorf wieder einmal ihr lebendiges Miteinander vorgestellt. Bereits zum vierten Mal wurde ein vielfältiges Programm präsentiert, das für große und kleine Kirchenbesucher etwas zu bieten hatte. Dieses Mal waren die evangelische und die katholische Kirche Sankt Norbert in Werdorf der Veranstaltungsort. Los ging es mit "Mopaya", einem Märchen als Trommelworkshop, bei dem alle Generationen viel Spaß hatten, denn nicht nur Kinder griffen zur Djembe - auch Eltern und Großeltern waren dabei, als Michel Sanya die Geschichte eines Stinktieres erzählte. Im Kongo, im Herzen Afrikas geboren, lebt der junge Mann seit 1997 in Deutschland als freiberuflicher Musiker, Chorleiter, Komponist und Schriftsteller und erzählt gerne über seine Heimat in der Demokratischen Republik Kongo, den Viruga Nationalpark, wo er mit Elefanten badete, wo es aber auch nachts sehr gefährlich werden kann mit den wilden Tieren. Mit den Trommeln wurden zunächst die Rhythmen für die verschiedensten Tiere von Affen bis zum Zebra einstudiert und dann ließen es die Trommlern regnen, donnern und blitzen und die Tiere vorbei ziehen. Der König der Löwen spielte eine Rolle, aber auch eine Schildkröte und ein Leopard, die von den Kindern dargestellt wurden. Das Ganze mündete in ein kleines Konzert, bei dem die Kinder Michel und seinen "großen Bruder" Thomas Fricke, Gemeindepädagoge in Katzenfurt, eifrig mitmachten. Hakuna Matata, es gibt keine Sorgen, so das Fazit für die Teilnehmer, wenn man sich klar ist, das alle Menschen gleich sind. In Sankt Norbert ging es dann erst einmal mit einem Imbiss weiter, um gut gestärkt in der Welt weiter und mit Pfarrer Wolfgang Grieb aus Hermannstein nach Israel zu ziehen. Durch viele Reisen ist Grieb ein profunder Kenner des Landes, der Leute und allen politischen und religiösen Hintergründen und natürlich der Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Köstlichkeiten. Die Chöre Allegro (Leitung Sandra Weiler) und MGV Werdorf (Peter-Ferdinand Schöborn) gaben zum Auftakt und in der Pause musikalische Inspirationen dazu und passend zum Vortrag hatte Anja Kokesch unter der Überschrift "Wein und mehr aus Israel" im Anschluss für kleine Kostproben gesorgt, die sehr gut ankamen und einen Bezug zu Geschichten der Bibel hatten. Es gab kleine Fladenbrotstücke nach Sahras Rezept, Matzen, gefüllte Eier, Linsenbällchen auf einem Salatblatt mit Joghurt-Dipp und Olivenöl. Dazu wurde Galiläischer Rot- und Weißwein von den Hängen des Berges Hermon sowie Rot-, Weiß- und Rosé-Wein aus Kanaan gereicht, dem Ort, der durch das erste Wunder Jesu bekannt wurde, der auf der Hochzeit von Kanaan aus Wasser Wein machte. Zum guten Schluss wurde es dann mächtig spannend. Während draußen ein Unwetter niederging, bisweilen Donner grollte und der Regen auf das Kirchendach trommelte las das Pfarrerehepaar Birgit und Dr. Siegfried Meier aus Wetzlar aus der Kurzgeschichten-Sammlung "Das Bild im Spiegel" der Krimiautorin Dorothy L. Sayers. Die beiden hatten "Die unglaubliche Entführung" aus dem Jahr 1933 ausgewählt, bei der es vermeintlich um Zauberei ging, die sich allerdings als medizinisches Fehlleistung der Schilddrüse entpuppte - ein Lord Peter Wimsey-Fall vom Feinsten. Es war dann fast 23 Uhr bis Pastoralreferent Michael Dörsam allen Protagonisten des Tages dankte und Pfarrer Markus Brenzinger den Abschluss-Segen sprach und allen einen guten Nachhauseweg wünschte.