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Asslar - Die Woche
Ausgabe 37/2022
Gestaltung Innenteil Seite 6
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Ulrich Seibel verabschiedet sich

V.l. Christian Schwarz, Ulrich Seibel, Oliver Krämer, Julia Scheiter, Christan Jünger und Frank Becker nach der Verabschiedung.

Am Montag wurde Ulrich Seibel offiziell aus den Diensten der Stadt Aßlar verabschiedet. Der technische Angestellte im Bauamt hat 36 Jahre mit viel Herzblut für seine Heimatstadt gearbeitet und Bürgermeister Christian Schwarz bezeichnete ihn zurecht als "Gesicht der Stadt". "Es ist schon ein komischer Moment so ein Urgestein zu verabschieden, weil Uli einfach überall dabei ist", so Schwarz. Ulrich Seibel hat nach seiner Ausbildung zum Bauzeichner zunächst in einem Architekturbüro gearbeitet, seinen Wehrdienst abgeleistet und kam nach seinem Abschluss an der technischen Fachhochschule als Bautechniker in die Aßlarer Stadtverwaltung. "Beruf kommt von Berufung - dafür ist Uli ist ein gutes Beispiel, hat er sich doch beispielhaft mit seinem Arbeitgeber identifiziert und hat für die Stadt, ihre Bürger und die Vereine gelebt", fasste Schwarz das außergewöhnliche Engagement zusammen. "Uli war auch am Wochenende ansprechbar, wenn irgendwo eine Tür offen geblieben war, das wissen alle zu schätzen und ich sage herzlich Dankeschön für die enge Verbundenheit - ich hätte gerne noch länger mit Dir zusammen gearbeitet." Aber alles habe seine Zeit und zunächst sei es ja auch nur ein "Unruhestand", weil Ulrich Seibel noch eine Weile mit Rat und Tat zur Seite steht, um zwei neue Mitarbeiter des Bauamt-Teams, die im Oktober ihren Dienst antreten, mit seinen umfassenden Kenntnissen zu unterstützen. Sein Nachfolger Christian Jünger wurde bereits ein Jahr lang eingearbeitet und Ulrich Seibel ist sicher: "Wir haben es immer geschafft und es geht weiter!" Er erinnerte sich an seine Anfangszeit in 1986, als er noch völlig unbedarft von kommunalen Zusammenhängen ins kalte Wasser geworfen wurde. "Am 7. April fing ich an und das ganze Haus war in Trauer, weil die Frau eines Kollegen noch sehr jung verstorben war und am 23. April kam die Katastrophe von Tschernobyl, wir mussten schnell eine Zentrale schaffen, die Fragen der völlig konsternierten Bürger beantworten, von oben kamen immer neue Hiobsbotschaften, eigentlich wusste keiner so recht Bescheid und doch haben wir alles getan und die Zeit überstanden", erinnerte Seibel - auch an die "einfache Stadterneuerung", ein Landesprojekt, für das ihm der damalige Bauamtsleiter Eugen Becker die Verantwortung übertrug. "Wir bekamen Fördergelder, ein Fachausschuss wurde gebildet und ich kann mich noch gut an die Trauerhalle in Klein-Altenstädten erinnern, für die ein Architekt eine völlig überzogene Planung lieferte und ich ohne jegliche Ahnung vom Thema Haushalt, mal eben 70000 D-Mark einsparen musste", so Seibel und hätte noch viele Beispiele gehabt. "Wir hatten auch mal zehn Projekte gleichzeitig am Laufen, dann hieß es die Zeit genau takten, aber die Historie hat gezeigt, dass man das schaffen kann." So dankte Ulrich Seibel auch den Wegbegleitern für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung bei den technischen Veränderungen. "Es war schön mit Dir zu arbeiten und ich wünsche Dir einen schönen neuen Lebensabschnitt", so Julia Scheiter vom Personalrat. Großes Lob kam auch von Bauamtsleiter Oliver Krämer: "Als ich hier als technischer Leiter im Bauamt anfing, hatte ich zwei alte Hasen an der Seite und konnte mich immer auf Uli verlassen, der mich in gegenseitigem Vertrauen in allen Prozessen mitgenommen hat, so dass ich bis heute immer weiß, was gerade wo läuft und ich werde auch weiterhin gerne Rat und Tat annehmen." Frank Becker, Leiter des Fachdienstes Personal und Soziales, endete die Grußworte: "Der Generationswechsel im Bauamt ist damit fast vollzogen und es wird weiter gehen, weil jeder seine Arbeit so gut macht, wie er kann!" Ulrich Seibel endete die kleine Feierstunde in der ihm eigenen humorvollen Art: "Und wenn ich morgens hier im Sitzungssaal auftauche und nach alter Gewohnheit schon mal lüfte, könnt ihr mich ruhig nach Hause schicken - ich werde mich erst an den Ruhestand gewöhnen müssen und ganz sicher werden auch noch viele Leute bei mir zu Hause anrufen und um Rat fragen!"