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Asslar - Die Woche
Ausgabe 37/2023
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Neues Feuerwehrfahrzeug in Aßlar

Die Freiwillige Feuerwehr Aßlar hatte am Sonntag zum traditionellen Tag der offenen Tür eingeladen und konnte dazu sehr viele Gäste begrüßen. Dazu zählten auch zahlreiche Vereinsvertreter. Nach der langen Pandemiepause wollte es keiner versäumen, den Wehrleuten für ihr großes Engagement während dieser Zeit zu danken - die ehrenamtliche Tätigkeit wurde trotz massiver Einschränkungen und dank großer Kreativität zur Sicherheit der Bevölkerung auf die Beine gestellt. So genossen alle einen schönen Tag mit musikalischer Unterhaltung durch die Werdorfer Blasmusik, Einblicken in die Feuerwehrtätigkeit, leckerem Essen, Hüpfburg und Spielmobil. Höhepunkt des Festes für die ganze Familie am Gerätehaus, war die Indienststellung des neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs 20 (HLF 20) durch die symbolische Schlüsselübergabe von Bürgermeister Christian Schwarz und Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Schäfer an den stellvertretenden Wehrführer Björn Reiss und Stadtbrandinspektor Michael Pichl. Bereits im Jahr 2019 war die Ersatzbeschaffung für das vorhandene Löschgruppenfahrzeug 16/12 auf den Weg gebracht worden. Nach einer europaweiten Ausschreibung konnte der Auftrag an die Firma Lentner in Hohenlinden vergeben und Ende Juli dieses Jahres das Fahrzeug an seinen "Arbeitsplatz" überführt werden. Nachdem nun auch die Ausbildung im Umgang mit dem neuen Fahrzeug abgeschlossen ist, stand dem offiziellen Akt nichts mehr im Wege. Pichl hieß alle Vertreter aus Politik, Verwaltung und Feuerwehr willkommen und dankte für das immer offene Ohr für die Belange der Feuerwehr und gab später die technischen Daten des Fahrzeugs bekannt.

"Ich danke erst einmal den Einsatzkräften, die immer für uns da sind und auch den vielen Gästen, die mit ihrem zahlreichen Besuch ihre Wertschätzung dafür zum Ausdruck bringen", so der Bürgermeister und vergab zum Auftakt der Feierstunde die goldene Ehrenplakette der Stadt, die Sportler und Funktionäre für ihre Leistungen bekommen. "Markus Kunzig war zehn Jahre Vorsitzender des Feuerwehrvereins Aßlar, lange Jahre Wehrführer und stellvertretender Stadtbrandinspektor und immer für die Aßlarer Bürger da", so Schwarz in seiner Laudatio.

"Das Fahrzeug hat rund 520000 Euro gekostet, wobei es Fördergelder in Höhe von 76800 Euro an Landesmitteln gab", erläuterte Schwarz und unterstrich die Wichtigkeit einer guten und modernen Ausrüstung der Feuerwehr vor dem Hintergrund stetig steigender Anforderungen. Für die Investition in die Zukunft der Sicherheit der Bevölkerung dankte er nicht zuletzt allen Mandatsträgern, die darauf bedacht sind, rechtzeitig für Ersatz zu sorgen, damit die Feuerwehr nicht mit Oldtimern ausrücken muss. "Große Schadensereignisse wie das Großfeuer im Walbergraben fordern unseren Einsatzkräften alles ab und es gab im ersten Halbjahr 23 bereits so viele Einsätze wie 22 im ganzen Jahr", so Schwarz. "Als Stadtverordnetenvorsteherin freue ich mich, heute hier das neue Fahrzeug in Dienst zu nehmen, aber auch als Bürgerin habe ich ein gutes Gefühl, weil ich um die gute Ausbildung und Ausstattung unserer Wehrleute weiß", unterstrich Schäfer.

"Es ist heute ein besonderer Tag für uns, weil nur alle 25 bis 30 Jahre ein Feuerwehrfahrzeug neu beschafft wird und man in der Regel einen Zeitraum von mehreren Jahren einplanen muss", so Pichl. Nicht nur das Baujahr 1994 des alten Tanklöschfahrzeugs und die steigenden Reparaturkosten seien der Ausschlag gebende Punkt: "Vielmehr ist es die Tatsache, dass bei schwierigen Einsätzen jede Sekunde zählt und wir für die unterschiedlichsten Einsatzlagen das passende Gerät vorhalten müssen", so Pichl. Größtmögliche Effizienz und Schlagkraft und die höchstmögliche Sicherheit für die Einsatzkräfte spielen eine große Rolle. Das alte Löschfahrzeug entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen und bietet dank neuester Technik viel mehr Möglichkeiten. Hier nannte Pichl nur einige Highlights, wie die maschinelle Zugeinrichtung, die besonders bei Verkehrsunfällen zum Tragen kommt, oder der pneumatische Lichtmast, der aus dem Bordnetz betrieben wird und keinen Stromerzeuger mehr braucht. Allradantrieb für Einsätze in Feld und Wald kommen dazu und die so genannte "Pump and Roll"-Funktion, was bedeutet, dass die Fahrzeugpumpe auch während der Fahrt genutzt werden kann. Voller Stolz erklomm der Bürgermeister den Fahrersitz und setzte unter dem Applaus des Publikums erstmals das Martinshorn in Gang.