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Asslar - Die Woche
Ausgabe 37/2025
Gestaltung Innenteil Seite 4
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Sommerabendkonzert zeigt Klasse

Mit dem September hat sich der Herbst heran geschlichen und die evangelische Kirchengemeinde in Aßlar hatte mit ihrer jüngsten Veranstaltung, dem Sommerabendkonzert, am Sonntag das große Glück, den letzten schönen Abend des diesjährigen ohnehin schon leidigen Sommers zu erwischen. Die Idee des Kirchenmusikausschussvorsitzenden Klaus-Werner Zipp traf bei den Aßlarer Gesangvereinen und Chören in Frauen-, Männer- und gemischter Formation schnell auf offene Ohren und auch die mehr als 60 Zuhörer*innen zeigten sich rundum begeistert. Beim nächsten Mal - denn das ist sicher - werden auch noch mehr Chöre dabei sein, ist die Vielfalt der Aßlarer Chortradition doch noch größer. Alle Stadtteile sollten vertreten sein. Es gab einmal wieder die Möglichkeit sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und was es da zu hören gab, war mehr als eindrucksvoll. Von Operette und Musical, über Schlager und Madrigal, bis zum Männerchorklassiker reichte die Bandbreite, die Herzen öffnete und zum Genießen einlud. Mit Herzblut gingen die kleinen und größeren Chöre ans Werk und erinnerten an die alten Zeiten, als es in Aßlar noch viel mehr Gesangvereine und Gruppen gab, die mit Sang und Klang zu Wettbewerben zogen und mit hervorragenden Leistungen Pokale heimkehrten. Einige der Renommiertesten mussten ihre Tätigkeit aufgeben - andere halten sich tapfer und die wunderbaren Chorklänge machten am Sonntagabend Lust auf mehr. Allein die Kirchengemeinde brachte den Frauenhilfechor um Ulrike Uhl und den Gospelchor mit Klaus-Werner Zipp als Dirigent ins Spiel. Die Chorgemeinschaft Klein-Altenstädten war mit "Cantemus", unter der Leitung von Peter-Ferdinand Schönborn, und ihrem Traditionschor, der seit 1882 tätig ist und von Holger Hedrich dirigiert wird, dabei. Da lag es nahe, dass der Stammchor zusammen mit dem Madrigalchor Berghausen auftrat, der auch unter den Fittichen von Hedrich arbeitet. Die Berghäuser sangen natürlich auch alleine und der Männergesangverein 1865 Werdorf mit Schönborn an der Spitze, hatte sich noch ein paar Sangesfreunde vom MGV 1892 Burgsolms mitgebracht. So erscholl in der evangelischen Kirche hoch oben auf dem Berg am Sonntag ein Programm, das sich hören lassen konnte. Es entwickelte sich eine lockere, ansprechende Atmosphäre, alles andere als steif, es wurde gelacht und durfte auch mitgemacht werden. In Aßlar wird halt gerne zusammen Schönes geschaffen! Madrigalchor und Chorgemeinschaft sangen die "Hymne 2025" (Francesco Meneghelli), Johannes Brahms "Erlaube mir feins Mädchen", Mozarts "Laudate dominum" sowie Robert Schumanns "Zigeunerleben", das alle mitriss. Der Madrigalchor hatte das schwungvolle "Oh ja" (Arnold Kempkens), das beliebte "Ave Maria Glöcklein", "Herr deine Güte" (Grell/Jakob Christ) sowie Rheinbergers "Abendlied" auf dem Programm. Der Gospelchor machte kraftvoll, groovig und glaubensstark weiter mit "He is a living God" und "Salvation" (Jochen Rieger), dazu "Hail Holy Queen" und "I will follow him" aus "Sister Act" und dasw Publikum ging begeistert mit. Traditionell startete der Frauenhilfechor "Cantatate Domino", ließ Hanne Hallers "Für alle" erklingen, schenkte ein Lächeln mit Bernd Stallmann und gestand in der Chorbearbeitung von Pasquale Thibaut "Ich wollte nie erwachsen sein". Die Werdorfer Mannen hatten die "Schöne Marica" (Rudolf Desch) im Gepäck, rissen mit Lolitas "Seemann" zu Bravo-Rufen hin, sorgten mit Udo Jürgens "Griechischer Wein" für viel Gefühl, das sich mit Gerd Sorgs "Der Wandrer" und seiner tiefen Verbindung zur Natur noch vertiefen ließ. Und Klein-Altenstädten wusste einen eindrucksvollen Schlusspunkt zu setzen: Elton Johns "Can you feel the love tonight" aus dem "König der Löwen" zum Auftakt wurde es mit "Freedom ist coming" auch schon gleich schwungvoll, "I'm gonna sing" (Kalmer) folgte und als dann noch mit "Hu" und "Ha" der "Wellerman" durch das Kirchenschiff stampfte, war ein fulminanter Schlussapplaus fällig.

Nach zweieinhalb Stunden ging der musikalische Teil mit dem von allen Chören gemeinsamen intonierten "Ade nun zur guten Nacht" und einer dicken Gänsehaut vorbei, alle hatten große Freude gehabt und beim anschließenden geselligen Beisammensein rund um die Kirche, gab es im Anschluss noch eine Menge zu erzählen. Eine wirklich runde Sache.