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Asslar - Die Woche
Ausgabe 38/2022
Gestaltung Innenteil Seite 2
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Gelbes Band - pflücken erwünscht

Der Herbst steht vor der Tür, das Obst wird reif und wird vielerorts nicht geerntet, fällt vom Baum und vergammelt. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt Aßlar sich an der Ernteaktion "Gelbes Band" beteiligt und hat auch in diesem Jahr wieder städtische Obstbäume mit gelben Bändern gekennzeichnet, um zu signalisieren, dass sich hier jeder bedienen darf.

Das Ernteprojekt war 2018 im Landkreis Esslingen ins Leben gerufen und im Jahr 2020 mit dem Zu gut für die Tonne!-Bundespreis ausgezeichnet worden. Die Begründung der Jury: "Heimisches Obst und Gemüse ist viel zu schade, um ungenutzt zu verrotten. Der Landkreis Esslingen hat das erkannt und etabliert mit seinem Projekt 'Gelbes Band' eine einfache und effektive Lösung, um dem entgegenzuwirken. Dies sollte in allen Kommunen in Deutschland umgesetzt werden!" Gesagt, getan: Mit der Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel! hatte Zu gut für die Tonne! 2021 zusammen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und den Ministerien der Länder bundesweit dazu aufgerufen, sich für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung einzusetzen. In diesem Rahmen wurde auch zur Ernteaktion „Gelbes Band“ aufgerufen, an der sich alle Interessierten beteiligen konnten.

Aufgrund des großen Erfolgs findet die dritte Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel! findet vom 29. September bis 6. Oktober 2022 statt. Dann sind Obstbaumbesitzer*innen wieder genauso zum Mitmachen eingeladen wie alle Erntewilligen. "Natürlich ist die Stadt Aßlar auch wieder dabei und auch Privatleute können ihre Bäume kennzeichnen, wenn sie von ihrem Obst abgeben möchten", so Bürgermeister Christian Schwarz. Das Ziel ist es, verdorbenes Obst weitestgehend zu vermeiden und den Bürgerinnen und Bürgern einen einfachen Zugang zu regionalen Obstsorten zu ermöglichen. Interessierte müssen lediglich ihre eigenen Körbe, Leitern und sonstige Hilfsmittel mitbringen und arbeiten auf eigene Gefahr. "Auf unseren Streuobstflächen pflanzen wir regelmäßig nach, wenn ein Baum eingeht und es handelt sich nicht nur Apfelbäume - Kirsche, Pflaumen, Birnen, Esskastanien und Walnüsse gehören auch dazu", so Benjamin Weil von der Forstabteilung der Stadt. "Die Aktion hat sich sehr gut etabliert und viele Leute freuen sich, wenn sie beim Spaziergang herzhaft in eine Apfel beißen dürfen oder Obst für Saft, Mus, Marmelade und mehr aus der Heimat nutzen können", so Umweltdezernent Dr. Alexander Bähr. "Der NABU Aßlar macht sogar Apfelsaft für unsere Kindergärten", freut sich der Bürgermeister.