Eigentlich sollte es ja eine Open Air-Kinonacht im Schlosspark werden, doch das Wetter passte sich dem Handlungsort des Filmes in England an, es regnete, war kalt, eben herbstlich-ungemütlich. So kam "Plan B" zum tragen: Aus "Open Air" wurde "In the Church" und der Filmclub Athenia Sinn baute seine Leinwand in der Nachbarschaft in der evangelischen Kirche auf. Getränke- und Popcornverkauf im Kirchenraum waren zwar ungewöhnlich, doch das Publikum genoss die spannungsgeladene Atmosphäre in dem altehrwürdigen Gemäuer. Christoph Duchscherer hieß die sehr zahlreichen Kinobesucher im Namen des Vereins für Heimatgeschichte herzlich willkommen und dankte für die hochwillkommene Ausweichmöglichkeit. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal mit Popcorn in der Hand in unserer Kirche sitze", scherzte Pfarrer Marcus Brenzinger und wünschte allen einen schönen Abend. Rüdiger Geis, Vorsitzender der Sinner Filmfreunde erläuterte die rührige Tätigkeit seines Vereins, der seit 33 Jahre seine Werke komplett selbst inszeniert. "Wir haben uns seit 1991 sukzessive weiter entwickelt und drehen seit 25 Jahren im Digitalformat, was unsere Möglichkeiten deutlich verbessert und erweitert hat", so Geis. Die ersten fünfzehn Minuten wurden denn auch bisherige Filme präsentiert und auch das aktuelle Werk "Nemesis" wurde vorgestellt, das in 2025 "zwischen den Welten" Premiere feiern wird. Und dann konnte die "Sinnema-Kinonacht" auch schon beginnen, bei der man ein bisschen an die packenden Thriller von Agatha Christie und Edgar Wallace erinnert wurde. Die Handlung spielt im Südengland des Jahres 1938. Das Golfhotel "Cadbury Hall" steht nach einem Leichenfund im nahe gelegenen Moor im Fokus der Öffentlichkeit. Chefinspektor Parsons, Inspektor Dobbins, Sergeant Watson und Landarzt Dr. Drummond haben alle Hände voll zu tun, um im Kreis der Verdächtigen, die mitunter sehr skurril sind, den Täter zur Strecke zu bringen. Ein unheimlicher "Sensenmann" in Mönchskutte spielt dabei ebenso eine Rolle, wie ein lange zurück liegender Fall, der wieder ins Rampenlicht rückt. Der besondere Charme des Films liegt in den nahe Drehorten, die man natürlich wieder erkennt: Die Aufnahmen entstanden überwiegend in und an der Villa Haas und im Stippachtal in Sinn, im Werdorfer Schloss, auf Burg Greifenstein, im Aartal bei Offenbach und an der Villa Grün in Dillenburg. Der ein oder andere Schauer lief einem als Zuschauer schon den Rücken herunter, doch die spannende Gemütlichkeit in der Kirche hatte auch ihren ganz besonderen Zauber und am Ende gab es dann viel Applaus, als Rüdiger Geis einen Teil des Teams vorstellte und man einigen wichtigen Persönlichkeiten der Handlung "live" begegnete. Jessica Niedermayer, Sven Walther, Sven Groos, Benny Bender und Sabine Azizi waren anwesend und auch Kameramann Denis Werner und Mario Attianese und Anja Geis von der Technik waren dabei und beantworteten auch gerne Fragen.