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Asslar - Die Woche
Ausgabe 39/2023
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Generalkonsul sagt "Danke Aßlar!"

Der türkische Generalkonsul Erdem Tuncer (Mitte) wurde von Osman Dede, Christian Schwarz, Idris und Adem Günay begrüßt und sagte allen Aßlarern für die wertvolle Unterstützung herzlichen Dank.

Am Dienstag hatte die Stadt Aßlar hohen Besuch: Der türkische Generalkonsul Erdem Tunçer traf sich mit Bürgermeister Christian Schwarz, Idris Günay (CVS Reifen) und dem Ausländerbeiratsvorsitzenden Osman Dede, der bei CVS im Management tätig ist. Als Anfang Februar die ersten Bilder des verheerenden Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet in die Medien kamen, stand für den Ausländerbeirat fest: Wir wollen helfen! Christian Schwarz stand sofort dahinter und unter der Überschrift "#asslarstehtzusammen - wir helfen!" startete eine Hilfsaktion mit großem Erfolg. Als erstes konnten 12000 Euro an die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD überwiesen werden. Dann wurden Hilfsmittel gesammelt, wofür Idris Günay nicht nur Raum, sondern auch Konvoy-Fahrzeuge zur Verfügung stellte, mit denen rund 120 Rollstühle, 170 Rollatoren, eine große Anzahl Zelte und Krücken, Stromgeneratoren, Hygieneartikel, Kleidung, Schuhe und Vieles mehr transportiert wurden. Am 30. April luden der Ausländerbeirat und die Kontakt- und Beratungsstelle der Stadt Aßlar dann noch einmal zu einem Spielfest an die Grundschule in Aßlar ein, bei dem durch Essen und Trinken und Geldspenden noch einmal 5000 Euro zusammen kamen.

"Es lag mir am Herzen, der Einladung nach Aßlar zu folgen um persönlich für Ihr Engagement zu danken", so Tunçer, der Wetzlar und auch Landrat Wolfgang Schuster bereits durch einige Besuche kannte. "Wir haben eine sehr spezielle Beziehung zu Deutschland und sind dem Land Hessen schon lange verbunden", ergänzte der Konsul, dem die Kommunikation mit den Menschen vor Ort wichtig ist. "Nur so kann man die Beziehungen zwischen Städten und Menschen fördern und ein friedliches Miteinander auf den Weg bringen." Christian Schwarz versicherte: "Auch bei uns steht das Miteinander im Vordergrund und wir haben einen rührigen Ausländerbeirat, der Ansprechpartner für die rund 2000 von insgesamt rund 14000 Einwohner mit Migrationshintergrund in Aßlar ist", erläuterte Schwarz. Erdem Tunçer zeigte sich noch immer tief beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Menschen. "Auf solche katastrophalen Notsituationen kann man nicht vorbereitet sein, weil man die nötigen Kapazitäten nicht einschätzen kann", so der Konsul. "Es hat mich tief bewegt, als Menschen sich einfach auf den Weg gemacht haben, um mit anzupacken", so Schwarz. "Es war große Not, aber auch gute Zusammenarbeit und man hat gesehen, dass man nur gemeinsam etwas schaffen kann", fasste Tunçer zusammen, für den es weit weg vom Heimatland sehr emotionale Momente gab. "Ich sage danke für die Solidarität mit unserem Land und wir hoffen auf weitere gute Kooperationen." Schwarz weiß auch auf die prosperierenden Städtepartnerschaften Aßlars hin, die seit Jahrzehnten einen großen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. "Als Bürgermeister steht man dauernd im Kreuzfeuer und mir ist es ebenfalls wichtig miteinander zu reden, einen Konsens zu finden, Brücken zu bauen und die Anliegen der Menschen mit ins Rathaus zu nehmen." Die beiden Männer fanden viele Gemeinsamkeiten und wollen in Zukunft Kontakt halten. In Idris Günay hatten sie ein hervorragendes Beispiel für gelebte Integration mit am Tisch. "Ich lebe seit 50 Jahren mit meiner Familie in Aßlar und fühle mich wohl", so der Firmenchef, der ein großes Unternehmen aufgebaut hat und sich zusammen mit Schwarz und Dede durch den Besuch des Generalkonsuls geehrt fühlte. Beim anschließenden gemeinsamen Essen hatten sich die Männer noch eine Menge zu erzählen - in deutsch, türkisch und englisch. "Manchmal reichen ein paar Worte und Gesten, um sich zu verstehen", erinnerte sich Schwarz an so manchen Moment im Rahmen der Städtepartnerschaften, die in Aßlar ja auch mit Herzblut betrieben werden.