Der Musikverein 70 Berghausen sorgte unter der Leitung von Heike Schlicht für einen würdigen musikalsichen Rahmen.
Bürgermeister Christian Schwarz fand in seiner Festrede berührende Worte für das weitere Miteinander in einem einigen Deutschland und einem vereinten Europa.
Zahlreiche Gäste unterstrichen mit ihrem Kommen die Wichtigkeit der deutschen Wiedervereinigung.
Beim Oktoberfest des Aßlarer Carnevalvereins freuten sich Aßlarer und Jüterboger über ihre langjährige Freundschaft.
Die trad
itionelle Feierstunde zum Tag der deutschen Einheit, die Aßlar mit den deutschen Partnerstädten Jüterbog und Waldbröl im jährlichen Ortswechsel feiert, fand dieses Jahr in der Stadthalle in Aßlar statt. Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Schäfer hieß unter den Wegbegleitern von 32 Jahren Freundschaft und Verbundenheit besonders die große Delegation aus Jüterbog mit Bürgermeister Arne Raue an der Spitze willkommen. "Dieser Nationalfeiertag geht nicht auf ein lange zurück liegendes Ereignis zurück, sondern fast alle im Saal haben die Wiedervereinigung Deutschlands miterlebt und haben die bewegenden Bilder noch im Kopf", so Schäfer. "Inflation, Krieg vor der Haustür, Energieprobleme - aktuell gilt es mehr denn je, die demokratischen Werte zu verteidigen." Eine Führung im Hausertorstollen hatte am Vortag ins Bewusstsein gerückt, wie wichtig es auch heute noch ist, auf dem Boden des Grundgesetzes Frieden und Freiheit zu sichern, immer neu zu erarbeiten und in die Zukunft zu tragen. "Partnerschaften werden auf dem Papier gegründet und von den Menschen mit Leben gefüllt und wir sind gemeinsam auf einem guten Weg in eine hoffentlich friedliche Zukunft", so Schäfer. Bürgermeister Christian Schwarz unterstrich dies in seiner Festrede: "Die vergangenen zweieinhalb Jahre haben uns Solidarität gelehrt und die Herausforderungen durch Corona und die Kriegsflüchtlinge kann man als Parallelen zur Wendezeit sehen." Gedanken um den Arbeitsplatz, Urlaubsreisen, Vorräte treiben die Menschen um und doch gelte es einen kühlen Kopf zu bewahren und friedlich und respektvoll miteinander umzugehen. "Ohne friedlichen Kampf und gewaltfreie Demonstrationen wären die bewegenden Ereignisse im November 1989 nicht möglich gewesen." Schwarz zitierte Helmut Kohl der seinerzeit alle Deutschen darum bat, der jungen Generation ein Leben ohne Krieg zu ermöglichen. "Wer hätte damals gedacht, dass wir heute wieder einen Krieg vor der Haustür haben", so Schwarz und : "Mehr als 70 Jahre Frieden waren keine Selbstverständlichkeit sondern ein Privileg." So gedachte er auch der Toten und Flüchtlinge dieses Krieges und rief dazu auf zu helfen und neue Perspektiven zu geben. "In fast 80 Jahren flohen immer wieder Menschen zu uns, haben unser Land gestärkt und vielfältig gemacht, die Welt ist mit offenen Grenzen größer geworden, wobei Toleranz und Vielfalt eine gute Basis sind und ich wünsche uns allen den Mut zu Freiheit und Freude in einem geeinten Deutschland und einem geeinten Europa", schloss das Stadtoberhaupt.
Vor dem Hintergrund des Erntedankfestes sprach Pfarrer Martin Reibis in seinem Grußwort von der Erde als Lieblingsplatz Gottes: "Es ist unsere Aufgabe, diese Erde für Mensch und Tier zu erhalten und in Freude und Dankbarkeit zu genießen."
Arne Raue zeigte sich hilf- und ratlos angesichts der chaotischen Zustände unserer Zeit: "Wir leben schon viele Jahre in herzlicher Freundschaft und wir müssen auf unseren Nachwuchs aufpassen und die Herausforderung annehmen, weiter an unserer Einheit zu arbeiten." Sie sei unbeschreiblich, hervorragend, aber die Freiheit müsse immer wieder verteidigt werden. "Ich fühle mich in Europa zu Hause als Teil einer Gemeinschaft und die deutsche Einheit ist das Beste was uns, ja der ganzen Welt passieren konnte," so Raue. "Die wertvollen Folgen vor Augen ist mit Diplomatie mehr getan als mit Waffenlieferungen und in diesem Sinne wünsche ich uns einen wundervollen Tag der Deutschen Einheit." Viele weitere Grußworte wurden in diesem Sinne gesprochen, machten Mut und Hoffnung und die vom Musikverein Berghausen unter der Leitung von Heike Schlicht begleitete Deutsche Nationalhymne sorgte an diesem besonderen Einheitsfeiertag für eine besonders dicke Gänsehaut.