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Asslar - Die Woche
Ausgabe 41/2024
Gestaltung Innenteil Seite 5
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Waldtag war ein voller Erfolg

"Mit so vielen Menschen habe ich nicht gerechnet", zeigte sich Schreinermeister Ulrich Eckhardt beim 1. Werdorfer Waldtag am 3. Oktober sichtlich berührt. Um die 150 Werdorfer aller Altersstufen waren zum Grillplatz gekommen, um bei der Aufstellung des Gipfelkreuzes am Behlkopf dabei zu sein. Schon bei der 1250-Jahrfeier hat der rührige Holzbearbeitungsfachmann in der Dorferneuerungsgruppe mitgewirkt und seither schon einige seiner Ideen umgesetzt, um seinen Mitbürgern den Wald als Naherholungsgebiet, Gesundheitsspender und Lebensraum nahe zu bringen. Dabei stehen immer auch altbekannte Namen und Geschichten im Blickpunkt. So wurde zum Beispiel die "Zwaaboanich Aech" mit Kindergartenkindern neu gepflanzt, ein Baum, der aus zwei Setzlingen entstand und immer ein markanter Punkt war. Die Dorferneuerungsgruppe unterstützt nach Kräften und auch andere Unterstützer sind dabei. Jüngstes Kind ist die Errichtung des Gipfelkreuzes auf dem Behlkopf, der mit 333 m lange Zeit als höchste Erhebung im Werdorfer Walddistrikt galt. So hatte die Dorferneuerungsgruppe eingeladen und die große Resonanz unterstrich das Interesse der Bevölkerung und das rührige Miteinander in Werdorf. "Ich würde das Kreuz gerne tragen", stellte Alex Eckhardt seine Muskelkraft zur Verfügung und fast alle Anwesenden erklommen den "Berg", beeindruckt von der deutlich sichtbaren Vorarbeit. Ulrich Eckhardt hieß alle am Ziel willkommen und gab einige Erläuterungen zum Behlkopf, die im Gipfelbuch vermerkt sind. Dieses wurde zum Abschluss in den eigens angebrachten "Briefkasten" gelegt, damit sich jeder, der den "Gipfel" erreicht hat, auch eintragen kann. "Allerdings gibt es ein Stück weiter noch den Lemper Kopf, der noch 50 Meter höher ist - den machen wir dann im nächsten Jahr", so Eckhardt, bevor er zusammen mit seinen Helfern das Kreuz festschraubte. Der feierliche Akt wurde ökumenisch von den Kirchengemeinden begleitet. Pfarrer Marcus Brenzinger stellte in seinem Segen am Gipfelkreuz den 121. Psalm in den Fokus: "Ich schaue hinauf zu den Bergen. Woher kommt Hilfe für mich?" Ist der Blick hinauf ängstlich und besorgt, weil man nicht weiß, was einen dort erwartet? Ist er hoffnungsvoll, freudig und erwartend, weil man dort fernab von den Sorgen auf- und durchatmen kann? "Wir haben ein Kreuz aufgestellt. Zeichen für Gott. Zeichen für seinen Weg, denn die Antwort im Psalm lautet: Hilfe für mich, die kommt vom Herrn! Er hat Himmel und Erde gemacht!" Der Querbalken soll den Besorgten sagen, dass sie nicht allein sind und Gott ihnen hilft, alle Lasten zu tragen. Der aufrechte Balken soll den Hoffnungsvollen sagen, dass Gott ihre Wege mit geht, sie aufatmen lässt und Himmel und Erde verbindet. "Gott segne alle, die sich auf den Weg hier hinauf machen, alle, die sich um die Pflege und den Erhalt des Ortes und des Waldes ringsum kümmern. Halte Deine schützende Hand über alle und begleite sie sicher hinab", so Brenzinger. Heidrun und Günther Jung umrahmten die kleine Feierstunde mit alpenländischen Volksweisen. Nach dem Abstieg trafen sich alle an der Grillhütte, wo Pastoralreferent Michael Dörsam eine Andacht hielt zu deren Abschluss die Gemeinde "Laudate omnes gentes" (Lobsingt ihr Völker alle) sang. Im Anschluss gab es Speis und Trank und alle freuten sich an der Werdorfer Dorfgemeinschaft, die aufeinander zählen kann.

Im März war gemeinsam der Istzustand der Wege festgestellt worden. Im April wurde der Anker zur Befestigung des Kreuzes gesetzt und die Beschilderung der Waldwege fortgeführt. Anfang September wurden Mäharbeiten durchgeführt und Wege geräumt. Eine Woche später wurden neben dem Mähen auch noch das Hinweisschild und die Bank für den Erinnerungspunkt Maria Eich renoviert und aufgestellt. Drei Tage später wurden die Wege noch einmal ausgebessert, weitere Schilder und eine Bank am Behlkopf aufgestellt. So konnten am Tag der Deutschen Einheit alle einen erhebenden Augenblick erleben und eine schöne Erinnerung mitnehmen. Zu den fleißigen Helfern bei der Arbeit zählten Erwin Kuhlmann, Ulrich Hahn, Günther Gickelhorn, Günter Moritz, Felix Eckhardt und Renate Glößner, die für die Verpflegung sorgte.