In den vergangenen Jahren hat der Wald sehr unter Hitze und Dürre gelitten - auch in Aßlar. Da er nicht nur ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und beliebter Erholungsraum für die Bevölkerung ist, sondern auch ein wichtiger Kohlendioxid-Speicher, der dem Klimawandel entgegen wirkt, hatte die Stadt Aßlar auch in diesem Jahr wieder die Bevölkerung zu einer Baumpflanzaktion eingeladen. Wie wichtig den Menschen in Aßlar ihr Stadtwald ist, zeigte sich in der Tatsache, dass am sich Samstagvormittag mehr als 30 Kinder und Erwachsene auf der Hohen Straße bei Berghausen trafen, um zum Ort des Geschehens zu laufen, wo 180 Douglasien, Schwarzkiefern sowie Weiß- und Küstentannen auf ihre Pflanzung warteten. Insgesamt werden im Revier 2500 Nadelbäume verteilt. Bürgermeister Christian Schwarz freute sich über die große Resonanz und hieß neben Dr. Alexander Bär, Umwelt- und Klimaschutzdezernent, Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Schäfer und dem 1. Stadtrat Dr. Stefan Zabeschek, auch Vertreter des Ortsbeirats Berghausen, der Burschen- und Mädchenschaften Berghausen und Werdorf, des Verschönerungsvereins Berghausen, vom NABU Aßlar und der Bürgerschaft willkommen. "Wald ist sehr wichtig und wir haben in den letzten Jahren rund 20 Prozent durch Klimaeinflüssen und Schädlinge verloren", so Schwarz. "Deshalb bin ich dankbar, dass heute so viele unserem Aufruf zu helfen gefolgt sind", so Schwarz. "Vorher haben hier Fichten gestanden, doch wir wollen weg von den Flachwurzlern", so Revierleiterin Nina Bellof. Die Frage nach Laubbäumen oder einem artenreichen Mischwald war schnell beantwortet: "Die Laubbäume können wir erst später pflanzen, weil die Baumschulen erst dann die Bäume verkaufen, wenn der Saft raus und die Blätter ab sind", so Forsttechniker Benjamin Weil, der mit seinem Kollegen Kevin Tost den Helfern die anstehende Arbeit erläuterte. Der Boden war mit dem Raupenmulcher bodenschonend vorbereitet und auch schon einige Pflanzlöcher gegraben worden. "Die Bäume sollten gerade stehen und die Erde nicht zu fest oder zu locker angedrückt und die Pflanzreihen eingehalten werden", so Bellof. So machten sich alle an die Arbeit und freuten sich über den Imbiss, der bereit stand. "Wie alt wird denn ein Baum?" wollte Jannes Diener (9) wissen. "Um die 250 Jahre werden Fichten und die hier in der Nachbarschaft sind 60 Jahre alt", konnte Weil berichten. In der Waldwirtschaft liegt hier das richtige Alter für die Ernte. Übrigens können Tannen laut Internet bis zu 600 Jahre und Linden, Eichen und Eiben sogar bis 1000 Jahre und älter werden. Im Berghäuser Flurstück Faulhöll/ Wasseracker wächst jetzt jedenfalls eine neue Generation Nadelbäume heran - gemischt und nicht als Monokultur.
Und ganz in der Nähe führt der Bergmannspfad, ein Wanderweg, vorbei.