Am Freitag fand in Berghausen anlässlich des offiziellen Beginns der Baumaßnahme "Neubau der Osttangente Aßlar-Berghausen" der erste Spatenstich statt. Die Kosten hierfür liegen bei rund 1,5 Mio Euro, an denen die Stadtwerke einen Anteil in Höhe von rund 410000 Euro haben. Die weitere Zufahrt, die den Verkehr Richtung Industriegebiet des Stadtteils leitet, wird im Rahmen des Mobilitätsfördergesetzes vom Land mit rund 962000 Euro bezuschusst. Die Heinrich Lauber GmbH hat bereits am 11. September die Arbeit aufgenommen, die Planung, sowie natur- und wasserrechtliche Gutachten hat das Planungsbüro Koch in Werdorf übernommen und die Bauüberwachung haben das Ingenieurbüro Cichon und das Bauamt der Stadt inne.
Bürgermeister Christian Schwarz hieß an der Baustelle besonders Vertreter der politischen Gremien mit Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Schäfer und dem 1. Stadtrat Dr. Stefan Zabeschek an der Spitze, der beteiligten Firmen und der Stadtverwaltung, allen voran Bauamtsleiter Oliver Krämer, willkommen. "Es ist ein große Baumaßnahme für einen Stadtteil mit 1000 Einwohnern, doch ohne diese Osttangente könnten weder die Firmen, die weltweit agieren, Erweiterungen vornehmen, noch das neue Wohn- und Mischgebiet realisiert werden", so der Bürgermeister und führte die Arbeitsplätze vor Ort und die kurzen Wege vor dem Hintergrund von Umweltschutz und Nachhaltigkeit ebenso ins Feld wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. "Und wenn man bedenkt, dass die Firma Huck auch Tornetze für Champions League-Vereine liefert und den Namen unserer Stadt in die Welt trägt, können wir schon ein wenig stolz sein."
Oliver Krämer lieferte die Zahlen, Daten und Fakten zu dem Projekt, das in einem Jahr fertig gestellt sein soll. "Bereits 1999 wurde ein Zielabweichungsverfahren vom damaligen Regionalen Raumordnungsplan Mittelhessen angestrebt, jedoch nicht weiter verfolgt", erinnerte sich Krämer, damals noch für das Büro Koch tätig. 2013 wurde ein weiteres Zielabweichungsverfahren vom Regionalplan Mittelhessen begonnen, das eine neuere Anbindung der Siedlungsflächen an die K385 forderte und als Grundlage eine Verkehrszählung und Ausarbeitung eines Verkehrsgutachten hatte. "2014 wurde das Zielabweichungsverfahren erfolgreich abgeschlossen. 2015 wurden Wohnbauflächen in die bisherige Planung mit Misch- und Gewerbeflächen aufgenommen, ein Erschließungskonzept ausgearbeitet und die Genehmigungsplanung für die Anbindung an die Kreisstraße erstellt. "2018 haben wir den Förderantrag für die Osttangente bei Hessen Mobil gestellt", so Krämer weiter. 2019 erfolgte der Aufstellungsbeschluss, 2020 der Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes und nach Abschluss der Baulandumlegung waren alle Voraussetzungen für eine Förderung erfüllt. Nach der finalen Abstimmung mit der Förderbehörde kam der lang ersehnte Förderbescheid im Dezember 2022 und alles ging dann zügig voran. Der öffentlichen Ausschreibung im Juni dieses Jahres folgte der Baubeginn und beim Spatenstich am Freitag bekamen die Gäste bereits eine ungefähre Vorstellung, wie es im kommenden Jahr hier aussehen wird. Das breite Erdbauwerk wird einen Geh- und einen Radweg enthalten und der Bach bekommt ein Durchlassbauwerk von 28 Meter. Die Stadtwerke werden Kanal- und Wasserleitungsbau und zwölf Hausanschlüsse in die Bauarbeiten integrieren. Ein Regenrückhaltebecken wird ebenfalls benötigt. "Hier vor Ort werden aus abstrakten Zahlen konkrete Vorstellungen, die deutlich machen, dass die Entscheidung für diese Anbindung richtig war", endete Christian Schwarz die Reden und griff zum Spaten, um auch den praktischen Teil der Veranstaltung zu vollziehen.