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Asslar - Die Woche
Ausgabe 42/2023
Gestaltung Innenteil Seite 9
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Madrigalchor feiert Holger Hedrich

Mit einem bestens gelungenen, sehr gehaltvollen Konzert, hat der Madrigalchor 1920 Berghausen am Samstag 20 Jahre Tätigkeit seines Chorleiters Holger Hedrich gefeiert. Sein 100-jähriges Jubiläum konnte der Verein wegen der Corona-Pandemie nicht feiern, konnte mit seiner Veranstaltung unterstreichen, dass der Chor die schwierige Zeit bestens überstanden hat. Mehr als 30 Sänger:innen stehen in seinen Reihen und man blickt in durchweg junge Gesichter. Die familiäre, herzliche Atmosphäre begeisterte das Publikum im voll besetzten Saal der Mehrzweckhalle ebenso wie die hervorragende Leistung und immer wieder gab es Bravo-Rufe. Eindrucksvolle Stimmen, einige davon auch ausgebildet, lassen den Dirigenten zusammen mit seinem exzellenten Klavierspiel aus dem Vollen schöpfen.

Mit seinem ersten Lied "Ja, ich will singen" (Ruppel) gab der Chor einen ersten Vorgeschmack seines Könnens, das bis zum Schluss auf hohem Niveau gehalten wurde. Die Vorsitzende Natalie Mang hieß unter den Gästen neben den Ortsvereinen besonders den 1. Stadtrat Dr. Stefan Zabeschek und Ortsvorsteherin Sybille Hahn willkommen. Bekannte Chor-Klassiker wie "Mein Mädel hat einen Rosenmund" (Schroeder), "Ich fahr dahin", "Erlaube mir feins Mädchen" (Brahms), "Mein Mund, der singet" (Barthel), "Verleih uns Frieden" (Mendelssohn-Bartholdy) oder "Barmherzig und gnädig" (Merkel) wurden voller Harmonie, ausdrucksstark und beispielhaft vorgetragen. Bei Distlers "Lobe den Herren" und Hauptmanns "Verleih uns Frieden, Herr und Gott" mischte sich der gemischte Chor der Chorgemeinschaft Klein-Altenstädten unter die Reihen und fast 40 Stimmen ließen an die alten Zeiten denken, als die Chortradition in Aßlar noch in Bestform war. Gänsehaut war vorprogrammiert, als das "Ave Maria Glöcklein" (Engelhart) erklang, bei dem die Mutter des Dirigenten Erika Hedrich gekonnt das Solo übernahm. Sie hatte zuvor schon mit der von ihr ausgebildeten Sopranistin Elvira Claas - auch eine der Ausnahmestimmen von Berghausen - das "Herbstlied" (Mendelssohn-Bartholdy) intoniert, als lägen nicht viele Jahre dazwischen. Claas entführte später mit ihrer strahlenden Stimme ins Land der Operette und erntete Beifallsstürme. Am Klavier von Holger Hedrich begleitet, erklang zuerst Robert Stolz "Du sollst der Kaiser meiner Seele sein". Die Herzen berührte auch das "Vilja-Lied" aus Franz Lehárs "lustiger Witwe". Mit der fröhlich-beschwingten "Christel von der Post" aus Carl Zellers "Vogelhändler" wurde dem Vortrag eine Krone aufgesetzt. Nadja Jung, ebenfalls Solistin aus den Chorreihen, holte für das Publikum das "Gold von den Sternen" aus dem Musical Mozart, bevor das Konzert mit John Rutters "Schau auf die Welt", zusammen mit den Klein-Altenstädtern einen adäquaten Schluss fand. Nicht ohne Zugabe, die gerne mit Arnold Kempkens "Oi ja" gegeben wurde. Das kroatische Volkslied gehört zu dem Lieblingsliedern des Chores.

Zwischendurch wurde natürlich auch auf 20 Jahre Erfolgsgeschichte mit Holger Hedrich zurück geblickt. Vater Friedel hatte den Chor bereits 25 Jahre geleitet, Mutter Erika sang mit und der "kleine Holger" war schon bei so mancher Chorfahrt dabei. Als 2002 der Madrigalchor vor dem Aus stand, war es für Hedrich dann gar keine Frage, den Chor zu übernehmen. "Da wird nichts aufgelöst - das kriegen wir hin!" Sprach`s und führte den Chor zur heutigen Form. Man entdeckte die Reiselust und fuhr nach Saint Ambroix, Waldbröl oder Prag, der 1. Platz beim Hugo Lotz-Gedächtnissingen des Solmser Sängerbundes wurde eingeheimst und auch beim Bundesleistungssingen waren die Berghäuser ganz vorne dabei, aber auch die menschliche Seite des Dirigenten, der gerne isst und Spaß macht, wurde angesprochen. Augenscheinlich stimmt die Chemie und der Chor ist hoch motiviert dabei.