V.l. Christian Schwarz, Thomas Schäfer und der stellvertretende Wassermeister Pascal Schmidt mit dem ersten der insgesamt drei Notstromaggregate.
Die derzeit kritische Lage in Sachen Energie treibt alle um. Stromausfälle gehören zu den großen Befürchtungen. "Die Stadtwerke Aßlar haben sich bereits Ende 2021 mit diesem Gedanken beschäftigt und mit Notstromaggregaten vorgesorgt", freute sich Bürgermeister Christan Schwarz, als er eines der drei Stromversorgungsgeräte beim Betriebshof anschaute. "Die Pumpen und die Druckerhöhungsanlagen unserer fünf Tiefbrunnen werden mit Strom betrieben und können so auch weiter funktionieren, wenn das Stromnetz nicht mehr liefert", so Thomas Schäfer, technischer Leiter der Stadtwerke. "Bei den heutigen Lieferschwierigkeiten hätten wir keine Chance mehr." Außerdem ist zu beachten, dass die Löschwasserversorgung im Rahmen des Grundschutzes als kommunale Aufgabe zu erledigen ist. Die notwendige Löschwasserbevorratung wird in den Hochbehältern der einzelnen Statteile vorgehalten und durch das leitungsgebundene Wasserversorgungssystem verteilt. Bei einem längerfristigen Stromausfall oder einer Unterbrechung der Wasserlieferung vom "Wasserbeschaffungsverband Dill-Kreis Süd", muss die Wassergewinnung aus eigenen Anlagen sicher gestellt werden. Für Aßlar kann das mit den Tiefbrunnen Beckerwies und Borngrund sowie der Pumpstation Bornberg in Verbindung mit einer Notstromversorgung vorübergehend gesichert werden. Da in Oberlemp keine Verbindung zum Wasserverband besteht, ist bei einem längerfristigen Stromausfall eine Versorgung von Oberlemp und Bermoll sowie den Ehringshäuser Ortsteil Niederlemp nicht möglich. Mit eionem externen Stromerzeuger könnten der Tiefbrunnen und die Aufbereitungsanlage weiter betrieben werden. Nach Überprüfung der notwendigen Leistungen wurde ein Notstromaggregat mit 100 kVA und zwei mit 60 kVA Leistung vorgesehen. Am 23. November 2020 wurde im Rahmen des Konjunkturpakets des Bundes beim Regierungspräsidium Gießen ein Antrag auf Bezuschussung der Aggregate gestellt und im Juni 2021 ging der Zuwendungsbescheid in Höhe von bis zu 61370 Euro bei den Stadtwerken ein, was einen Förderungsanteil in Höhe von ca. 50 Prozent entspricht. Die Bestellung erfolgte umgehend, wobei die Lieferung mindestens 45 Wochen betragen sollte. "Durch die aktuelle wirtschaftliche Situation verzögerte sich die Lieferung immer wieder, weil einzelne Bauteile einfach nicht zu bekommen sind", so Schäfer. Am 12. Oktober konnte nun das erste der kleineren Aggregate geliefert werden, einbaugleicher Stromerzeuger ist für die Woche 43 angekündigt und das fest auf einem Hänger verbaute 100 kVA Notstromaggregat mit Flutlichtmast wurde den Stadtwerken noch für das laufende Jahr 2022 versprochen. Hersteller ist die Firma Atlas Copco und der Verkauf erfolgte über Tecklenborg Baumaschinen aus Leisnig bei Leipzig. Die Geräte werden von Vier Zylinder-Motoren von John Deere angetrieben und der Dieselvorrat wird in der Tankanlage am Bauhof in zuverlässiger Menge gelagert. "Wollen wir hoffen, dass die Aggregate nur zu Wartungszwecken benötigt werden", so Schäfer.