Den Sonnentalern auf der Spur

Oft kann man bei günstigen Wetterbedingungen kleine, runde Lichtflecken unter einem Baum erkennen. Warum wir aber diese Lichtflecken kreisförmig wahrnehmen, obwohl die Lücken im Blätterdach eher eckig und zackig sind – dieser Frage ist jetzt die Klasse 8e mit ihrem Physiklehrer Tobias Thorn nachgegangen.

Hierfür mussten die Schülerinnen und Schüler bereits in den vorangegangenen Wochen eine knifflige bzw. kalorienreiche Aufgabe bewältigen. Sie sollten jede Menge „Stapelchips“ essen, damit genügend Baumaterial zur Verfügung stand, denn mit Hilfe der runden Dose, eines schwarzen Kartons, Butterbrotpapier und viel Klebefolie sollten die Schülerinnen und Schüler eine „camera obscura“ bauen. Diese wurde dann direkt auf dem Schulhof ausprobiert. Das technische Prinzip hinter dieser „Lochkamera“ war bereits in der Antike bekannt, wurde aber vor allem in der Kunst und für erste „Fotografien“ genutzt.

Sehr schnell machten die Schülerinnen und Schüler die Entdeckung, dass das Bild, welches auf dem Butterbrotpapier aufgefangen wurde, auf dem Kopf stand.

Zurück im Klassenraum konnte mit der Unterstützung ihres Lehrers Tobias Thorn schnell das Prinzip dieser „Lochkamera“ erkannt werden. Nun blieb noch der Bezug zur eigentlichen Frage: Warum sind die Lichtflecken unter dem Blätterdach eines Baumes annähernd rund?

Schließlich konnte auch dies mit einigen schlauen Überlegungen beantwortet werden, denn die „Lücken“ im Blätterdach erfüllen denselben Zweck wie das kleine Loch in der „Lochkamera“. Sie werden zur „Blende“. Die Sonne selbst wird dabei als Bild auf dem Boden dargestellt, wusste man ja aus früheren Unterrichtsstunden, dass die Sonne annähernd rund ist, was dann auch wiederum erklärt, dass die Lichtflecken genau auch wieder diese Form annehmen müssen.

Zum Schluss des Projekts wurde noch die begehbare „Lochkamera“ der Johannes-Gutenberg-Schule den Schülerinnen und Schülern präsentiert, welche im Rahmen einer Projektwoche von Lehrerin Nadine Neubauer und ihrer Klasse gebaut wurde.