"Count on me" (Du kannst auf mich zählen) war am Samstagabend das Eröffnungslied des traditionellen "Sing. Sing. Sing!"-Konzertes, mit dem die Gastgeber Allegro Werdorf in der dortigen TV-Halle den Tenor des Abends unterstrichen. Der gemischte Chor hatte sich Freunde zu einem gemeinsamen Programm eingeladen und Freunde können aufeinander zählen. Chorleiterin Sandra Weiler hieß alle im vollen Saal willkommen und zitierte Walt Disney: "Warum etwas sagen, wenn man es singen kann!" In diesem Sinne wurden nicht viele Worte gemacht und gleich losgelegt, denn "Vor Publikum singen macht doch am meisten Spaß", so Weiler. "Wir haben alle fleißig geübt und singen das eine oder andere Lied auch zusammen." So ging es mit dem "Sound of Ulmtal" und mehr als 40 Choristen und "You raise me up" weiter, dass der Vorsitzenden des Dillsängerbundes, Erika Gyhra, die Augen nur so strahlten. Die Ulmtaler um Sandra Weiler fuhren mit Udo Lindenbergs "Durch die schweren Zeiten" fort, fragten "Was ist Deine Geschichte?" und brachten mit "Sesithi bonga" auch noch Bewegung mit ins Spiel. Das schöne an dem Abend: So genannte "junge Chöre" standen mit den "Traditionschören" aus denen sie erwuchsen auf der Bühne und alle waren mit dem gleichen Enthusiasmus dabei. Gerade weil das Kulturgut Chorgesang immer noch Spaß macht und zu den schönsten Hobbys der Welt zählt, konnte Corona überstanden werden, weil die "Macher" nicht locker ließen und neue Ideen und frischen Wind hinein brachten. So wurde der MGV 1861 Ballersbach um Matthias Schulze bejubelt, der mit "Kein schöner Land" und "Die Gedanken sind frei" das deutsche Volkslied in den Fokus stellte und mit "Ein kleines Stück Musik" den ganzen Saal zum Schunkeln brachte. Allegro ließ nach der ersten Pause die zehn Millionen "Fireflies" von "Owl City" fliegen und hatte die begeisternde Atmosphäre im Saal mit Cy Colemans pulsierendem "Rhythm of life" sofort wieder aufgebaut.
Zusammen mit dem MGV 1865 Werdorf gelang John Rutters "Schau auf die Welt" bestens und die Mannen um Peter-Ferdinand Schönborn machten mit dem "Arcobaleno" von Freddy Breck, Udo Jürgens "Griechischer Wein" und Lolitas "Seemann" einen gekonnten Ausflug in die Schlagerwelt, der viel Applaus bekam. Die Klavierbegleitung übernahm auch hier der Werdorfer MGV-Vorsitzende Christian Koch und das obligatorische Akkordeon beim Seemann übernahm Thorsten Schiffner. Für den "New Sound of Ballersbach" hatte Matthias Schulze "Top of the World" von den Carpenters ausgewählt, mit Phil Collins "You'll be in my heart" ging es kraftvoll weiter und Peter Maffays "Über sieben Brücken musst du gehn" rundete den gelungenen Auftritt ab. Die "Werdanos" von Jochen Rau sind etwas Besonderes: Die ehemalige Handballmannschaft fand bei einem Ortspokalsingen zusammen und überzeugt immer wieder mit guter Leistung. "Der Mond ist aufgegangen" wurde ebenso intoniert wie das irische Volkslied "Down by the Salley Gardens" und "Don't stop believin" (Journey) nahm alle im Saal mit. HohenTONahr hielt die Stimmung nach einer zweiten Pause problemlos oben mit "Mama Loo" von den Les Humphries Singers. Chorleiter Steffen Beppler rief die "Stimmen 2001 Ehringshausen" dazu und der "Signore delle cime" (Giuseppe di Marzi), die "Nette Begegnung" (Oliver Gies) und das "Rama Lama Ding Dong" der Edsels ging ebenso unter die Haut.
Die Ehringshäuser unterstrichen das Thema des Abends mit Gerry und den Pacemakers und "You'll never walk alone". Für Heartbeat Nied um Christine Danner war es ein Leichtes mit Ed Sheerans "Sing", den "Sweet Dreams" von Annie Lennox und Cold Plays "Viva la vida" einen fulminanten Schlusspunkt zu setzen. Zusammen mit Allegro gab es dann noch ein Wahnsinns Lion King-Medley, das nicht ohne Zugabe blieb: Shakiras "Try everything" aus dem Film Zootopia. Der mitreißende Abend war genau der richtige Rahmen für Allegro, Sandra Weiler Danke für zehn Jahre Chorleitung zu sagen. "Als du uns übernommen hast, waren wir ein ziemlich führungsloser Haufen, den du zusammen geschweißt hast, so dass wir nicht nur tolle Konzerte geben konnten, sondern durch Deine Ideen auch Corona überstanden haben", lobte Sandra Hahn. Für ein "starkes Stück Arbeit" schickt der Chor seine Dirigenten hoch hinaus, denn sie klettert gerne.