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Asslar - Die Woche
Ausgabe 46/2023
Gestaltung Innenteil Seite 3
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Bestattungsformen in Aßlar

Der Vortrag "Bestattungsformen und ihre Kosten", zu dem der Senioren- und Behindertenbeirat um Vorsitzende Hannelore Spengler eingeladen hatte, traf auf großes Interesse. Der Seniorentreff im Werner Best-Haus war gut gefüllt und Anja Nell-Fey und Dilan Gürsel vom Fachbereich Personenstands- und Friedhofsangelegenheiten der Stadtverwaltung Aßlar konnten mit ihrem informativen Referat den Zuhörern ein eindrucksvolles Bild von den Bestattungsmöglichkeiten in Aßlar aufzeigen. Die früher übliche Erdbestattung in Reihengräbern hat sich zu einem breiten Portfolio entwickelt. Im Vortrag ging es aber auch darum, ob man schon zu Lebzeiten für seine Bestattung vorsorgen und die Grabpflege sicherstellen kann. Auch wenn der Tod für viele ein Tabu-Thema ist, möchte man doch alles nach den eigenen Wünschen gesichert wissen. Wer sich schon einmal mit einer Friedhofsordnung beschäftigt hat, weiß um deren Umfang und sprachlich nüchterne Ausführung, die in der Veranstaltung sehr einfühlsam und verständlich dargestellt wurde. So erfuhren die Teilnehmer, dass die Stadtverwaltung Aßlar über sieben Friedhöfe verfügt. Auf diesen gibt es die Möglichkeit, sich in Reihengräbern in Sarg oder Aschenurne bestatten zu lassen, was jeweils der Reihe nach geschieht. Zudem gibt es für Erd- und Feuerbestattungen auch Wahlgräber, für die man ein Nutzungsrecht kaufen kann. Für die Beisetzung von Urnen gibt es auf allen Friedhöfen auch Urnenwände, die allerdings mittlerweile größtenteils durch Baumgrabstätten abgelöst werden. Hier werden die Namen der Verstorbenen auf einer Stele festgehalten - auch halbanonyme Bestattungen sind möglich. Hier wie an den Urnenwänden und Rasengräbern darf kein Grabschmuck abgestellt werden. Eine weitere Möglichkeit sind Rasenreihengrabstätten und Rasenurnengrabstätten, auf denen eine Steinplatte aufgelegt werden kann. Die Pflege übernimmt der städtische Betriebshof. Urnen können auch in belegten Reihengräbern für Erdbestattungen und Wahlgrabstätten beigesetzt werden, soweit ein zeitliches Limit nicht überschritten wird. In diesem Jahr wurde auf dem Friedhof in der Kernstadt ein so genannter Memoriamgarten, also ein gärtnerisch betreutes Grabfeld eröffnet, das Urnenreihen-, Urnenwahl- und Reihengrabstätten bietet, die auch schon zu Lebzeiten erworben werden können. Die Vergabe läuft ausschließlich über die Treuhand, will heißen derzeit über den Gärtnereibetrieb Lüder Nobmann.

Die Kosten für eine Bestattung setzen sich für die jeweilige Grabart aus Nutzungs- und Bestattungsgebühr sowie der Abräumung zusammen. Weitere Gebühren entstehen durch die Nutzung der Trauerhalle und der Kühlung. Die Dauer der Nutzung von Grabstätten reicht von 15 Jahren für ein Urnenreihengrab und 20 Jahren in einer Urnenwand, über 30 Jahre für Reihengrab bis zu 40 Jahren für ein Familiengrab. Für alles, was rund um einen Trauerfall an Regelungen getroffen werden muss, hatten die Referentinnen einen "Merkzettel" ausgelegt. Am besten ist es allerdings, in der bewegenden Trauerzeit einen Bestatter zu beauftragen, der alles Nötige auf den Weg bringt und die Angehörigen bis zur Bestattung begleitet. Mit ihm kann man auch schon zu Lebzeiten für seine eigene Beerdigung vorsorgen. Für die Grabpflege im Memoriamgarten ist der von der Treuhand beauftragte Gärtnereibetrieb zuständig. Die Rasen- und Baumgrabstätten werden die Arbeiten durch den städtischen Betriebshof vorgenommen. Für Reihen- und Wahlgräber kann man eine Gärtnerei oder auch die Stadtverwaltung beauftragen. Die Friedhofs- und zugehörige Gebührenordnung steht zur Information auf der Internetseite der Stadt Aßlar zur Verfügung. "Für sämtliche Fragen können Sie uns aber auch persönlich anrufen und wir helfen gerne weiter", so Anja Nell-Fey. Die entsprechenden Ansprechpartner wurden mit Anja Nell-Fey, Telefon 06441-803-330, Stephanie Stahl - 333, Dilan Gürsel - 324 und Timo Dietermann - 300 genannt, die auch per e--mail unter standesamt@asslar.de erreichbar sind. Hannelore Spengler und auch die Teilnehmer dankten den Referentinnen herzlich für den ausführlichen und einfühlsamen Vortrag.