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Asslar - Die Woche
Ausgabe 47/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Neues aus dem Rathaus

Liebe Aßlarer,

in dieser Woche möchte ich etwas mit Ihnen teilen, das mich persönlich beschäftigt. Es fällt mir zunehmend auf, dass in Aßlar scheinbar alles, was irgendwo im Stadtgebiet passiert, automatisch mit der Stadt Aßlar - und damit mit der Stadtverwaltung - in Verbindung gebracht wird.

Ein Beispiel: Die Brücke über die Kreisstraße nach Berghausen wurde saniert und muss nun erneut instandgesetzt werden. Bauherr ist der Lahn-Dill-Kreis, die ausführende Stelle ist Hessen Mobil. Trotzdem landen Beschwerden und Unmut über Umwege und die Ausführung der Arbeiten bei uns im Rathaus.

Vor wenigen Tagen sprach mich ein Bürger an, weil vor seiner Haustür scheinbar „ständig irgendetwas passiere“ und „die Stadt die Anwohner ja gar nicht informieren würde“. Am Ende stellte sich heraus: Die Glasfaserarbeiten führte die Firma Terra Fiber im Auftrag der Telekom durch - und die Sperrung der Straße resultierte aus Leitungsanschlüssen, die der Nachbar für seinen Neubau beauftragt hatte. In beiden Fällen war die Stadt Aßlar weder Verantwortliche noch Auftraggeberin. Und dennoch entlädt sich der Ärger bei den Mitarbeitern der Stadtwerke, des Betriebshofs oder der Verwaltung.

Ich kann gut nachvollziehen, dass unser komplexes System aus Zuständigkeiten, Vorschriften und Beteiligten manchmal überfordernd ist. Ehrlich gesagt: Ich finde vieles davon auch unnötig kompliziert und wünsche mir selbst oft mehr Übersichtlichkeit. Aber es bleibt eben eine Tatsache: Nicht alles, was innerhalb unserer Stadtgrenzen passiert, hat automatisch mit der Stadtverwaltung Aßlar zu tun.

Gleichzeitig leben wir in einer Zeit, in der wir einen Überfluss an Informationen haben - und dennoch den Anspruch, möglichst alles sofort und umfassend zu wissen. Als Stadtverwaltung versuchen wir dem gerecht zu werden: Unsere Webseite wird laufend aktualisiert, wir informieren über die sozialen Medien, wir haben Werbeflächen auf der LED-Wand im Walgraben gemietet, und natürlich finden Sie alles Wesentliche in genau dem Blättchen, das Sie gerade in den Händen halten. Und trotzdem hören wir immer mal wieder den Satz: „Man bekommt ja gar nichts mit.“

Mein Wunsch ist ein wertschätzendes Miteinander. Vielleicht hilft es, bei Unklarheiten zuerst einmal kurz bei uns nachzufragen, bevor der Unmut bei den Mitarbeitern abgelassen wird - häufig klärt sich dann schnell, wer tatsächlich verantwortlich ist. Das entspannt die Situation und hilft uns allen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine ruhige, entspannte und vor allem freundliche Woche.

Ihr
Bürgermeister
Christian Schwarz