Nicht ohne Stolz wurde die Drohne offiziell in Dienst genommen: V.l. Michael Pichl, Timo Dietermann, Michael Korn, Christoph Schmied, Esther Hammer-Märtl, Christian Schwarz, Kersten Becker, Günter Berghäuser und Willi Heidrich.
Die Drohne ist in vielfacher Hinsicht eine wertvolle Unterstützung.
Natürlich gab es auch eine Flugvorführung, bei der alle Anwesenden restlos begeistert waren.
Auf einem Bildschirm kann man die Bilder auch einer größeren Gruppe sichtbar machen.
Am Mittwoch wurde die Ausstattung der Aßlarer Feuerwehr noch ein großes Stück moderner: Am Feuerwehrgerätehaus in der Berliner Straße wurde ein Multicopter offiziell in Dienst gestellt, mit dem künftig Einsatzstellen schnell aus der Luft erkundet werden können. Die 9999 Euro teure Drohne ist die erste ihrer Art und steht bei Bedarf auch umliegenden Kommunen zur Verfügung. "Ich danke dem Magistrat im Namen der Feuerwehr für diese weit reichende Entscheidung, kommt diese Drohne doch auch in anderen Bereichen der Stadtverwaltung zum Einsatz", so Bürgermeister Christian Schwarz. Im Rahmen der Auslieferung wurde eine Multiplikatoren-Schulung für die Mitglieder der neu geschaffenen „Drohnengruppe“ durchgeführt. Sie setzt sich aus Einsatzkräften der Feuerwehr und Mitarbeitern des Ordnungsamtes zusammen und soll die Drohne künftig zum Einsatz bringen.
Seine erste Bewährungsprobe hatte das Fluggerät bereits vor der Indienststellung: Bei einem Kontrollflug im Rahmen der Überwachung der Pegelstände bei der kürzlichen Hochwasserlage, entdeckten die Einsatzkräfte einen Jugendlichen mit Tretroller, der versuchte, die Fluten in Richtung Ehringshausen zu durchqueren. Aufgrund des selbst gefährdenden Verhaltens wurde der junge Mann über den Lautsprecher der Drohne zum Umkehren aufgefordert und durch entgegenkommende Einsatzkräfte unverletzt in Empfang genommen. "Die Kommunikation ist in solchen Situationen wichtig, um eine gefährdete Person zu beruhigen", so Schwarz.
Stadtbrandinspektor Michael Pichl nannte als weiteres Einsatzbeispiel die Vielzahl der Wald- und Flächenbrände im Hitzesommer 2022. "In unwegsamen und unübersichtlichen Gelände den Überblick behalten und die Einsatzkräfte schnell an die Flammen heranführen, ist hier der Schlüssel zum Erfolg." Aber auch bei Personensuchen und anderen Hilfeleistungen stellt die Drohne eine nützliche und sinnvolle Unterstützung dar. "Die Drohne liefert auch Wärmebilder, was bei einer Personensuche oder im Einsatz bei Dunkelheit sehr hilfreich ist", ergänzte Christoph Schmied, stellvertretender Stadtbrandinspektor. "Ein Stück weit ist die moderne Ausstattung unserer Feuerwehr auch Motivation für die Einsatzkräfte und unterstreicht die Wertschätzung der Feuerwehrarbeit", so Pichl und verwies auf die baldige Auslieferung eines neuen Fahrzeugs, ein Weiteres ist in Planung.
Die Drohne vom Typ DJI Mavic 3 wurde von der Firma Drohne112 ausgeliefert und bietet eine Vielzahl an Funktionen und Einsatzmöglichkeiten. Sie verfügt über eine Kamera mit 56-fachen Hybridzoom und Wärmebild und kann wahlweise mit einem Lautsprecher oder Scheinwerfer nachgerüstet werden. Dank einer Einsatzzeit von bis zu 45 Minuten und acht Kilometern Reichweite, kann sie auch an großen Einsatzstellen problemlos eingesetzt werden. Ein 21,5-Zoll- und ein 43-Zoll-Bildschirm ermöglichen der Einsatzleitung die Auswertung von Live-Bildern und Aufnahmen an der Einsatzstelle. Das technische Wunderwerk kann bei jeder Windgeschwindigkeit eingesetzt werden, findet von alleine an seinen Ausgangsort zurück, wenn es außer Reichweite der Fernbedienung kommt und bemerkt auch Hindernisse. Anfangs war die Beschaffungsmaßnahme auf Skepsis gestoßen, doch Stadtrat Willi Heidrich unterstrich: "Dies ist eine sehr sinnvolle Investition!"