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Asslar - Die Woche
Ausgabe 5/2023
Gestaltung Innenteil Seite 4
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Aßlar gedenkt der Holocaust-Opfer

V.l. Christian Schwarz, Heinz Valentin, dessen Stellvertreterin Marion Thiel und Pfarrer Martin Reibis an dem Gedenkstein vor dem jüdischen Friedhof in Aßlar.

Am Freitag, dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, trafen sich am jüdischen Friedhof in Aßlar Bürgermeister Christian Schwarz, Pfarrer Martin Reibis und Vertreter des VdK, um einen Kranz nieder zu legen. "Dies ist ein wichtiger Anlass, besonders in diesen Tagen, an das unvorstellbare Leid zu erinnern, das Menschen über Menschen gebracht haben", so Reibis, der für die Anwesenden tröstende Worte der Bibel gewählt hatte. "Heute vor 78 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit und ich danke Ihnen allen, dass sie hierher gekommen sind, um mit einander der Millionen Opfer zu gedenken, die der Nationalsozialismus gefordert hat", so Schwarz, der anführte, wie einfach es heutzutage ist, sich im Internet mit diesem Thema zu beschäftigen und Zeitzeugenberichte zu finden. "1,5 Millionen Menschen sind alleine in Auschwitz gestorben, sechs Millionen insgesamt und die Dunkelziffer kennt keiner", so Schwarz, der von 45 Arbeitslagern berichtete, die nur der Vernichtung dieser Menschen galten. "Damit so etwas nie wieder passiert, wollen wir uns heute dieser schlimmen Zeit und ihrer Opfer erinnern." Schwarz und Reibis kamen gerade vom Geburtstagsbesuch bei einer 95-Jährigen, die voller Lebenslust von schönen Momenten ihres berichtet hatte. "Diese Frau war damals 17 und der Nationalsozialismus hat sie für einen großen Teil ihres Lebens geprägt", so Schwarz und: "Deshalb ist es wichtig zu erinnern und es liegt in unserer Verantwortung, neuen Anfängen zu wehren." Schwarz dankte den Anwesenden für das gesetzte Zeichen. "Der VdK sieht sich besonders in der Pflicht der Erinnerung, ist er doch von Heimkehrern gegründet. "Wir müssen mahnen, erinnern und derer gedenken, die unter der Nazi-Herrschaft gelitten haben, denn Frieden ist nicht selbstverständlich, wie uns der menschenverachtende Krieg in der Nachbarschaft zeigt, der nichts anderes ist als der Völkermord damals", so der VdK-Vorsitzende Heinz Valentin. Pfarrer Reibis dankte für die Möglichkeit an dieser Stelle zusammen zu kommen und auch für die Stolpersteine, die auch in Aßlar an zwei deportierte jüdische Schwestern erinnern.