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Asslar - Die Woche
Ausgabe 50/2023
Gestaltung Innenteil Seite 2
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Sankt Nikolaus fährt Grubenbahn

Der Nikolausfahrtag im Feld- und Grubenbahnmuseum auf der Grube Fortuna hat schon gute Tradition und zog auch in diesem Jahr wieder viele Menschen ins winterlich-malerische Grundbachtal. Eine Fahrt mit dem Kleinbahnzug ist besonders für Kinder immer ein Abenteuer, wenn die alten Dampfloks prusten und zischen, die Signalpfeife gellt und die Waggons über die Schienen durch den Wald rattern. Doch so ein Nikolausfahrtag hat etwas ganz Besonderes. Wenn man einsteigt, bricht schon bald die Dämmerung herein, es ist kalt und - unterwegs soll man doch tatsächlich dem Nikolaus begegnen. Louis, Hannes und die vielen anderen Kinder, die am Mittwochnachmittag in die alten Kleinbahnwagen einstiegen, waren entsprechend aufgeregt: "Mama, wann geht es denn endlich los?" Doch erst einmal musste das Streufahrzeug "Heidi", ein umfunktionierter Einkaufswagen, noch einmal ran und die Schienen enteisen. In den beheizten und beleuchteten Wagen liefen derweil schon die Scheiben an. Wer auf dem großen Freiluftwaggon Platz gefunden hatte, musste indessen mit kalten Füßen und Händen rechnen. Den Kindern war das völlig egal - warm eingepackt mit Mütze, Schal und Handschuhen, schauten sie mit großen Augen über die Wand des Waggons in den Wald und tatsächlich stand da auf einmal eine stattliche Gestalt mit Mantel, Mitra und Bischofsstab zwischen den Bäumen und hielt winkend den Zug an. "Ist das der richtige Nikolaus?" fragte einer. "Klar", gab der Papa zurück. Mit einem "Hohoho" bestieg der Nikolaus den ersten Waggon und hieß die Kinder willkommen. "Ich habe schon mal eine Kleinigkeit für Euch in meinem Sack - Euer Geschenk bekommt ihr nachher im Lokschuppen", versprach der weißbärtige Mann, der nach kurzer Fahrt in den nächsten Waggon umstieg. Große, manchmal auch etwas ängstliche Augen blickten ihm entgegen, schließlich kommt man sich in einem Kleinbahnwagen doch ganz schön nah. Doch die freundlichen Augen des Nikolaus gewannen schnell das Vertrauen der Kinder. Als dann auf halber Strecke die Lokomotive für die Rückfahrt umgekoppelt wurde und der Nikolaus zurück blieb, winkten ihm alle noch einmal zu. "Tschüß Nikolaus!" schallte es durch den Wald und "Bis gleich!" kam es fröhlich zurück. Am Bahnhof hatten sich inzwischen eine Menge weiterer Fahrgäste angesammelt, die dem Treffen mit dem Nikolaus noch gespannt entgegen blickten. Man stärkte sich mit Waffeln, Bratwurst, Glühwein und Punsch und hatte sich eine Menge über das im wahrsten Sinne des Wortes "coole" Erlebnis mit dem legendären Mann im Wald zu erzählen.