V.l. Mercedes Bindhardt, MArkus Lotz, Karsten Müller, Simon Schulze und Christian Schwarz vor dem Werdorfer Jugendzentrum mit einigen der Stühle, die beim Dorfjubiläum zu sehen waren.
Der Verein "Region Lahn-Dill-Wetzlar" als lokale Aktionsgruppe im EU-Programm L.E.A.D.E.R. mit dem der ländliche Raum gefördert wird, hat nach dem Kultur Backhaus in Aßlar jetzt ein neues Projekt bezuschusst. Im Rahmen des Regionalbudgets, mit dem Kleinprojekte zwischen zwei und 20000 Euro gefördert werden, konnte sich die Kontakt- und Beratungsstelle über eine Zuwendung für ihr Projekt mit dem Titel "Jugend Werkstadt Aßlar - Kunst und Kreatives in den Stadtteilen" freuen. Zu den förderfähigen Kosten in Höhe von 8330 Euro gab es einen 80-prozentigen Zuschuss von 6664 Euro aus dem Regionalbudget und die lokale Aktionsgruppe übernahm mit 666,40 Euro weitere zehn Prozent der Summe. Regionalmanagerin Mercedes Bindhardt übergab am Mittwoch im Jugendzentrum in Werdorf die entsprechende Plakette an Bürgermeister Christian Schwarz, Stadtjugendpfleger Karsten Müller und Markus Lotz als verantwortlichem Ansprechpartner. "Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer engagierten Jugendpflege, die mit einmaligen Ideen Kinder und Jugendliche motiviert und beteiligt", so Bindhardt. "Ich finde es bemerkenswert, wie die 1250-Jahrfeier in Werdorf in das Projekt eingebunden wurde und damit auch noch Vereine integriert wurden", ergänzte Projektmitarbeiter Simon Schulze. Einer der verschiedenen Workshops, die in den Stadtteilen angeboten wurden, war die Gestaltung der Tore des alten Feuerwehrgerätehauses in Werdorf mit Graffiti und Folientechnik. Außerdem wurden von Grundschulkindern unter dem Motto "Aßlar soll bunter werden" Stühle bemalt, die beim Jubiläumsfest publikumswirksam aufgestellt wurden. Zum gab es einen Mal- und Graffitiworkshop in Oberlemp, wo sich viele Kinder Leinwände für den Jugendraum und ein großes Schild gewünscht hatten. Ein Kindermalkurs mit der Aßlarer Künstlerin Mirjam Eich im DGH Bermoll zeigte auch die vielfältigen Möglichkeiten der Nutzung von Dorfgemeinschaftshäusern. Weitere Aktionen rundeten das Projekt ab. "Die meisten Ideen kamen von den Kindern selbst und um die Motivation zu erhalten, haben wir sie zügig umgesetzt", so Markus Lotz. "Als aktive Jugendpflege vor Ort beschäftigt sich die Kontakt- und Beratungsstelle Aßlar schon lange mit Ideen, wie der Lebensraum Dorf attraktiv gestaltet werden kann", steht in der Projektanmeldung. Die Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen steht dabei im Mittelpunkt. Bereits im 15. Jugendbericht der Bundesregierung in 2017 sei deutlich darauf hingewiesen worden, dass "Kindheit und Jugend heute unsere Gesellschaft von morgen tradiert." Wie der Alltag zeigt, sei dies noch nicht in den Köpfen der Entscheidungsträger angekommen. Vor dem Hintergrund, dass in der aktuellen Lage mehr denn je häufig über die Köpfe der jungen Menschen hinweg entschieden wird, gelte es mit zugeschnittenen Angeboten für junge Altersgruppen gegen zu steuern, jugendkulturelle Trends und Kunstformen aufzugreifen und den Lebensraum Dorf für Kinder und Jugendliche attraktiv zu gestalten. Klar, dass dies authentisch und auf Augenhöhe passieren muss. Dass dies - auch zusammen mit Vereinen - eine Menge Spaß machte und auf positive Resonanz stieß, gab den Machern von der Jugendpflege recht. "Ich weiß. dass wir mit unserer Stadtjugendpflege in Aßlar ein Alleinstellungsmerkmal haben und ein so rühriges Engagement andernorts nicht selbstverständlich ist", lobte Christian Schwarz und sprach von einer sinnvollen Investition in die Zukunft. Mercedes Bindhardt hatte denn gleich auch schon neue Ideen: "So wie bei unserem Projekt `Region malt Wasser' mit Schwerpunkt Lahn und Dill, könnte man ein Jugend-Kultur-Projekt entwickeln und vielleicht weitere Stühle bemalen." Auch wenn die Höhe der Gelder für die nächste Förderperiode noch nicht feststehen, könnte sich aus diesem Gedanken etwas Schönes entwickeln.