Heinz Aschendorf inmitten seiner Skulpturen.
Der Künstler kam mit seinem Publikum ins Gespräch.
Gegen Ende des Senior:innencafés, das freitagnachmittags im KuBa stattfindet, startete in der vergangenen Woche eine Veranstaltung, in deren Rahmen der Braunfelser Künstler Heinz Aschendorf seine Arbeiten vorstellte. Zum einen fertigt der gebürtige Katzenfurter interessante Skulpturen aus Alltagsgegenständen und zum anderen lässt er auch seiner lyrischen Ader freien Lauf. Unter der Überschrift "Selbstgemachtes mit einem Schlag Poesie"
wusste der gelernte Schlosser, den Damen seine hochkreativen Kunstwerke zu präsentieren und auch aus seinem Leben zu erzählen. Mit 48 Jahren zwang ihn ein Hirntumor seine Arbeit aufzugeben. Danach hat er fünfzehn Jahre in Kroatien auf einem Bauernhof gelebt und alles, was zum Leben gebraucht wurde eingetauscht. Seither lebt er Braunfels und steckt voller Ideen, wie seiner Klagemauer, die er aus Grabsteinen in seinem Garten gebaut hat, oder immer neuen Skulpturen, die auch im KuBa überraschten. Aus Besteckteilen, Hacken und anderen Metallteilen schweißt er die fantasievollsten Figuren. Seit 40 Jahren schreibt Heinz Aschendorf aber auch Gedichte - tiefsinnige und heitere - in denen er sich auch mit alltäglichen Gefühlen, Begebenheiten und allem was ihn umgibt, beschäftigt. Wie Künstler im eigenen Nebeldunst leben und sich beweisen wollen. Wie Worte im Kopf zusammen finden und Situationen beschreiben. Wie ihn Altmetall inspiriert aus Rostigem und Verbogenem Traumhaftes zu machten. Wie man im Haus mit Katz' und Schatz Geborgenheit findet. Wie allein ein Zimmer einem Halt geben kann und was ein Spiegel in einem Menschenleben so alles zu Gesicht bekommt - Heinz Aschendorf weiß trefflich zu beschreiben, was ihn umgibt und das manchmal ganz profane Dinge das Leben ausmachen. So kam er mit seinem Publikum ins Gespräch, rief Erinnerungen wach und freute sich über Lob und Begeisterung für seine Skulpturen.