Titel Logo
Asslar - Die Woche
Ausgabe 9/2024
Gestaltung Innenteil Seite 2
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe
-

Die „Zwaaboanich Aech“ ist wieder da

Die „Verschönerungsgruppe“ vom Werdorfer Dorfjubiläum ist immer noch rührig. Viele wunderbare Ideen konnten seinerzeit realisiert werden. Einiges aus dem Ideenpool war noch übrig und um neue Ideen sind die Mitglieder so schnell nicht verlegen. Schreinermeister Ulrich Eckhardt, der mit schönen Hölzern aufgewachsen ist und den Werdorfer Wald wie seine Westentasche kennt, hat jetzt zum Beispiel alles in Bewegung gebracht, um einen Ort wieder zu beleben, der bei den älteren Generationen noch geläufig ist. Die meisten kennen sie nur noch vom Hörensagen, die „Zwaaboanich Aech“, die ganz in der Nähe des mit 333m höchsten Punktes von Werdorf, dem Behlkopf, und des „Teufelsgründchens“ liegt. „Der legendäre Baum ist vor rund 100 Jahren bei einem Sturm umgefallen“, erklärte Eckhardt den Vorschulkindern der Kita „Pusteblume“, die am Mittwochvormittag bei der Neupflanzung der Eiche halfen, die aus zwei Stämmen oben zusammen wuchs. Eine Eiche mit zwei Beinen eben. Aßlars Revierleiterin Nina Bellof war schnell dabei, die Idee in die Tat umzusetzen. Drei Bäume geeignete Bäume in der Nähe wurden ausgewählt und beim Ausgraben fanden sich in der Nachbarschaft tatsächlich zwei weitere Bäumchen, die ganz dicht nebeneinander wachsen und wegen der meisten Wurzeln auch die größte Chance haben, die Umpflanzung gut zu überstehen und dann tatsächlich auch oben zusammen zu wachsen. Direkt an der Kreuzung von Waldwegen, die auch auf die Lemp führen, fanden die Eichen einen neuen Standplatz. Um den identischen Standort der alten „Zwaaboanich Aech“ zu nutzen, hätte man ein Stück Wald roden müssen- Die Entfernung beträgt allerdings nur wenige Meter. Nina Bellof hatte ihren Stellvertreter Benjamin Weil, Bauhofleiter Markus Löll und Günter Gicklhorn mitgebracht, die mit den passenden Gerätschaften ans Werk gingen, schließlich galt es, auch noch Stützpfosten ins Erdreich zu rammen, die Bäumchen Halt geben. Von der Verschönerungsgruppe legten Renate Clößner und Erwin Kuhlmann mit Hand an und die Kinder durften dann beim Verfüllen der Löcher mit Erde helfen. Sie hatten sich erst einmal mit einem schönen Frühstück an der frischen Luft gestärkt und auf dem Weg zum Ort des Geschehens auch schon „Grün, grün, grün ist alles, was ich habe gesungen. Auch „Ortsbabbe“ Birger Hahn war mit von der Partie und unterstützte beim Aufstellen der stabilen Hinweisschilder, die Ulrich Eckhardt angefertigt hat, um die verwitterten Vorgänger zu ersetzen. „Wenn Ihr mal so alt seid wie ich, sind die Bäumchen schon viel größer und ihr könnt sagen: Wir waren bei der Pflanzung dabei!“ so der Schreiner zu den Kindern. Es wurde gefrühstückt, geschippt und zum Schluss auch noch flugs ein Häuschen im Wald gebaut und alle zusammen waren am Ende mächtig stolz auf die gelungene Arbeit, die andere jetzt beim Sonntagsspaziergang oder bei Wanderungen begutachten und das Heranwachsen beobachte können. Der rührige Schreinermeister und seine Kolleg:innen haben noch einige Ideen im Hinterkopf, auf die man gespannt sein kann.