Nach getaner Arbeit gönnten sich die Naturschützer eine Pause an der Kröckel-Hütte auf dem Stacken.
Auf dem Stacken legten die Kinder Steinhaufen für Eidechsen und andere Reptilien an
Grundschulkinder aus Oberndorf bauten im März Nistkästen, die sie dann mit nach Hause nehmen durften
NABU Ortsgruppe blickt auf bewegtes Jahr zurück und wünscht alles Gute für das Kommende
Bad Soden-Salmünster-Mernes (sg). Der Winter hat Einzug gehalten. Menschen und Tiere sind zur Ruhe gekommen, haben sich eingeigelt, zehren von ihren Vorräten. Sie verbringen einen Großteil der dunklen Jahreszeit in einem kuscheligen Nest oder lesend vor dem Kamin. Zeit darüber nachzudenken, was eigentlich die Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) in Mernes und im Jossatal in den vergangenen zwölf Monaten gemacht haben.
Sah man 2024 an einem Donnerstag eine Handvoll Personen mit allerlei Werkzeugen, einem Anhänger und teilweise blau gewandet, so handelte es sich dabei mit allergrößter Wahrscheinlichkeit um die Aktivengruppe des Vereins. Woche für Woche waren die Naturschützer in der Gemarkung unterwegs, beschnitten Obstbäume, legten gemütliche Laub- und Holzhaufen an, säuberten und renovierten Vogelkästchen, bauten Hecken auf, schnitten Ameisenhaufen frei – und ließen sich im Anschluss in geselliger Runde Leberkäsebrötchen schmecken.
Zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen organisierten die Naturschützer Infoabende, Mitmachaktionen für Schulklassen sowie Aufrufe zur Nisthöhlenreinigung. Außerdem pflegten sie den Hausberg „Stacken“, auf dem eines der letzten Wacholderheidevorkommen der Region beheimatet ist. „Für unser Engagement wurden wir vor drei Monaten als NABU-Erlebnispunkt ausgezeichnet“, informierte der Vorsitzende Reiner Ziegler. Zu Erlebnispunkten werden vom Landesverband sehenswerte Projekte für die Natur, die zum Erleben und Mitmachen einladen, ernannt. So erwarten den Besucher auf dem NABU-Gelände in Mernes beispielsweise eine Mäuseburg, ein Futterplatz für Greifvögel und ein groß angelegter Teich, der auch gern vom Biber besucht wird.
„Wir freuen uns auch ganz besonders darüber, dass auf unserem Storchenmast in diesem Jahr drei junge Weißstörche aufgezogen wurden“, berichteten die Vereinsmitglieder. Nach einer Umfrage stellte sich heraus, dass es sich hierbei höchstwahrscheinlich um die erste erfolgreiche Weißstorchbrut im Jossatal handelt. Ziegler ergänzte: „Wir hoffen, dass die Eltern und Jungvögel den Winter überstehen und im kommenden Jahr ein weiterer Bruterfolg auf dem Weißstorchhorst erfolgt.“
Das erste Mal überhaupt konnte der kleine Verein auch eigenen Honig ernten. Vereinsmitglied Bernd Brüggen absolvierte vor zwei Jahren einen Lehrgang und kümmert sich seitdem um vier Bienenvölker. Viele Besucher, egal ob jung oder alt, warfen in diesem Jahr faszinierte Blicke in die Schaubeute, um das wuselige Leben der kleinen Tiere mit der großen Bestäuberleistung zu beobachten. Geschützt vor Wind und Beutegreifern überdauern die Völker nun den Winter.
Dank der ehrenamtlichen Einsätze der Naturfreunde stehen mittlerweile im Jossatal zahlreiche Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten für eine sichere Überwinterung zur Verfügung. Zeit für eine kleine Verschnaufpause, bevor es dann am 18. Januar zur ersten Pflegemaßnahme auf den Stacken geht. Treffpunkt ist übrigens um 13 Uhr direkt an den Sendemasten unterhalb der Bergkuppe.