Wieder einmal ist ein Frühling nicht mit Pauken und Trompeten eingezogen, er hat sich, wie es immer üblicher wird, eingeschlichen. Aber es hilft ja niemandem darüber rum zu jammern.
Es ist ja erst wenige Jahre her, als die aufsehenerregende Nachricht der Münsteraner Entomologen durch alle Medien schwappten. Siebzig bis achtzig Prozent der Insektenmasse sind verschwunden.
Also ist es nur folgerichtig, wenn die Zahl der insektenfressenden Arten vergleichbar schrumpft.
Aber! Bekanntermaßen stirbt die Hoffnung zuletzt.
An uns ist es nun an der Wurzel des Übels zu arbeiten.
Die Basis vieler Nahrungsketten bilden nun mal die Insekten. Was oft vergessen wird, ist die Entwicklungsgeschichte der Insekten. Da gibt es welche, die verbringen Monate, auch Jahre im Boden, andere möchten sich im Wasser entwickeln. Ganz zu schweigen von den vielen Arten, die wir als gefräßige Raupen an „Kraut und Rüben“ kennen.
Es wird ja immerhin heute vieles gemacht, um unsere Gewässer, unsere Böden gesund zu machen.
Aufrufe für mehr Mut für Wildkräuter in Feld und Flur, besonders aber in den privaten Gärten, deren Flächensumme die aller Naturschutzgebiete übertrifft.
Schlimm wäre es, wenn unsere Kinder und Kindeskinder sich mit noch weniger Diversität abfinden sollen. Wenn Naturerlebnisse, wie Vogelzug und Vogelgesang nur noch erzählend erlebt werden kann.
Genug der Unkenrufe. Es gibt tatsächlich auch noch ein paar erfreuliche Nachrichten.
Die Bestände der Feldlerche, die überall stark rückläufig sind, sind in unserer Region seit Jahren, wenn auch nicht auf hohem, so aber doch auf stabilem Niveau.
Überraschenderweise gab es in dieser Saison einen signifikanten Zuwachs. Waren es im langjährigen Schnitt etwa zwölf besetzte Reviere, sind es dieses Jahr knappe zwanzig Reviere.
Auch im Wald gibt es eine Art, die mehr Reviere besetzen konnte, als bisher. Der Waldlaubsänger.
Die Art ist Trans-Sahara-Fernzieher, ähnlich dem Kuckuck.
Unsere beiden Schwalbenarten sind noch nicht gezählt, aber auch hier scheint es stabil bis zunehmend.