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Bad Soden-Salmünster aktuell - Bürger- und Gästezeitung
Ausgabe 28/2022
Vereine und Verbände
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NAJU-Mühlkoppe fangen

NABU Mernes 1927 / Jossatal

Leben im Bach

Mit 11 NAJU’s in Begleitung von 5 Erwachsenen traf man sich in Burgjoß, um in der Jossa nach der Mühlkoppe zu suchen. Nach Fragen wie der Bach heißt, ob jemand die Mühlkoppe kennt, ob man schon mal eine Forelle gesehen hat, sah man von einer Brücke aus ein paar Forellen. Es worden Abbildungen über Bachfischarten angesehen, von denen einige in der Jossa nicht mehr vorkommen.

Die Mühlkoppe versteckt sich vor Fressfeinden unter Steinen, folglich musste man sich in den Bach begeben. Das kalte Jossawasser rief zu Anfang des Wasserganges etwas Gestöhne hervor. Nach dem Heben der ersten Steine kam oft die Frage, was ist denn das am Stein? Steinfliegenlarven, Egel, Bachflohkrebse und andere Krabbeltierchen hingen an den Steinunterseiten, die gerne von Fischen gefressen werden. Hierzu ist anzumerken, dass diese Tierchen in vergangenen Zeiten weitaus zahlreicher vorkamen und es im Wasser auch einen starken Artenrückgang gibt. Die sogenannten Krabbeltierchen sind mit ein Grund dafür, dass der Fischbestand einmal weitaus größer und artenreicher war.

Nach einigem Steine heben kam endlich eine erste Mühlkoppe zum Vorschein. Dann noch eine und noch eine, mal größer, mal kleiner, jedoch ohne Erfolg eine mit den Händen zu fangen. Nach mehreren Fangversuchen konnte eine erste Mühlkoppe gefangen werden. Diese gab man in einen durchsichtigen, mit Wasser befüllten Behälter, damit sich alle den bis dahin unbekannten Fisch ansehen konnten. Danach kam es überraschenderweise zum Fang eines Bachneunauges, dass mindestens ebenso viel Bewunderung auslöste. Unter den insgesamt fünf mit Händen gefangenen Mühlkoppen war die kleinste gut einen Zentimeter und die größte etwa 8 cm lang. Unter dem Hinweis, dass es ohne Erlaubnis verboten ist Fische zu fangen und zuvor eine Erlaubnis für diesen Tag eingeholt wurde, worden die gefangenen Fische wieder freigelassen und man begab sich auf den Nachhauseweg.

Allgemeines: Durch Welthandel und Klimawandel breiten sich bei uns nicht heimische Stechmückenarten aus, die gewisse Krankheitserreger übertragen können. In natürlichen Gewässern unterliegen die Stechmückenlarven einem Heer von Fressfeinden, jedoch nicht in Regentonnen. Ein Esslöffel Speiseöl in der Regentonne verhindert deren Vermehrung.