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Bad Soden-Salmünster aktuell - Bürger- und Gästezeitung
Ausgabe 28/2024
Vereine und Verbände
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NABU Mernes - Der Bernd und die Bienen

Wie Tausend kleine Wesen es schafften, ein Männerherz zu erobern

Fast jeden Tag besucht Bernd Brüggen vom NABU-Mernes/Jossatal die vier großen Holzkästen am Rande der Wiese. Er schaut nach dem Gesundheitszustand, der Futtermenge und dem Wabensitz im Innern der einzelnen Beuten, in denen sich bis zu 30.000 Honigbienen befinden. Auch die Sanftmut der Tiere wird beurteilt. Zwar könne es schon einmal vorkommen, dass die Bienen stechen, mit der richtigen Kleidung und etwas Vorsicht könne man sich aber ruhig nähern. „Auf keinen Fall trage ich dunkle Kleidung“, informiert Brüggen. „Dann denken die Bienen, ich bin ein Bär, der an ihren Honig will, und greifen mich an.“ Mit der Zeit werde er aber immer unempfindlicher und manchmal merke er die Stiche kaum. „Bei meinem Paten ist es sogar schon so, dass er sich nur kurz schüttelt, wenn er gestochen wurde, und gut ist“, ergänzt das NABU-Mitglied schmunzelnd.

Für die ersten drei Jahre wird jeder Einsteiger von einem erfahrenen Imker als Bienenpate mit Rat und Tat unterstützt. Brüggen hat seinen Paten bekommen, nachdem er erfolgreich den mehrwöchigen „Grundlehrgang Imkern“ in Schlüchtern-Herolz absolviert hatte. Dort lernte er beispielsweise, dass Bienen in einem Radius von drei bis fünf Kilometern fliegen, dass eine Königin bis zu 2000 Eier am Tag legt und dass die emsigen Arbeitsbienen nur vier Wochen lang leben.

Ob in diesem Jahr schon NABU-Honig in Mernes verkauft werden kann, ist noch ungewiss. Bei stabilen Bienenvölkern können schon einmal 20 Kilo pro Beute gewonnen werden. „Honig ist ein Nahrungsmittel“, erklärt Bernd Brüggen. „Und Nahrungsmittel werden in Deutschland sehr stark kontrolliert.“ Aus diesem Grund meldet er die gesammelten Daten regelmäßig dem Veterinäramt, das so einen Überblick über die Entwicklung der Honigbienen in Hessen erhält.

Mehr zu den Honigbienen und weiteren Aktivitäten der NABU-Ortsgruppe gibt es auf den nächsten Infoabenden, am 09. Juli und am 13. August, jeweils um 20 Uhr im NABU-Mobil auf dem Vereinsgelände an der Auenhalle in Mernes.