Von roten Kappen und Lupengläsern

Naturschutzjugend ergründete Wasserkreislauf und Umgang mit natürlichen Ressourcen

Jossgrund-Pfaffenhausen (re). „Wie viel Liter Wasser verbrauchen wir pro Tag?“, „Wie entsteht eigentlich Regen?“ und „Was sind denn das für winzige Tierchen bei uns im Bach?“ - mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich knapp zehn aufgeweckte Kinder beim Treffen der Naturschutzjugend (NAJU) der NABU-Ortsgruppe Mernes/Jossatal.

Nachdem auf spielerische Weise der Wasserkreislauf nachgestellt wurde - bei sommerlichen Temperaturen kamen hier die „Wasserbomben“ sehr gelegen -, stellte NAJU-Betreuer Eddy Röder den schonenden Umgang mit der Ressource Wasser in den Fokus. „Das Schlimmste ist, wie das Wasser bei uns verschwendet wird“, merkte der Oberndorfer an. Durchschnittlich verbrauche jeder Mensch in Deutschland 128 Liter Wasser pro Tag, sei es zum Duschen, Kochen oder für die Toilettenspülung. Um diese Menge zu veranschaulichen, hatte der 61-Jährige große Eimer für den jeweiligen Verbrauch aufgestellt. Die NAJUs bekamen die Aufgabe, mit kleinen 5-Liter-Eimern Wasser aus der Jossa zu holen und die großen Behältnisse zu füllen. So ergehe es vielen Kindern in einigen afrikanischen Gebieten und anderswo auf der Welt, wo das saubere Trinkwasser nicht so einfach aus der Leitung komme, erklärte Eddy Röder.

Aufmerksam lauschten die Kinder, als es um die Kleinstlebewesen des Baches ging und wie man mit ihnen die Gewässergüte bestimmen könne. Alle durften gut ausgerüstet mit den roten Kappen der NAJU und Gummistiefeln ins Wasser, um sich vorsichtig einen kleinen Eimer voller Leben an den vorbereiteten Untersuchungstisch zu holen. Niemand hoffte in seinem Lupenglas Rattenschwanzlarven oder Schlammröhrenwürmer zu finden, zeigen sie doch die schlechteste Wasserqualität der Stufe IV an. Im Breitenbach, der aus dem Überfluss des Quellwassers aus dem Schwarzen Grund entsteht, tummelten sich allerdings vornehmlich Köcherfliegenlarven. Das sind Zeigertiere der Güteklasse I, was „unbelastet“ bedeutet.

Unterstützt wurde Röder von Dani und Ritsch Euler aus Jossa. Das Ehepaar bietet seit Jahren regelmäßig Aktivitäten für junge Naturschützer an und freut sich immer wieder über ihr Interesse. Wer gern mitmachen möchte, findet weitere Informationen auf der Internetseite des Vereins unter www.nabu-mernes.de.

NAJU-Betreuer Eddy Röder informierte über einen schonenden Umgang mit der Ressource "Wasser".

Am Untersuchungstisch schauten die kleinen Forscher nach, was sich in ihren Lupengläsern tummelte.

Spielerisch lernten die Kinder, wie mühsam in anderen Teilen der Welt Wasser transportiert werden muss.