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Bad Soden-Salmünster aktuell - Bürger- und Gästezeitung
Ausgabe 42/2024
Vereine und Verbände
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Fledermäuse übernehmen Nistkästen NABU-Ortsgruppe Mernes/Jossatal entdeckte bei Reinigungsaktion zahlreiche „Nachmieter“

Ein typisches Nest vom Kleiber besteht fast ausschließlich aus Rindenstücken von Kiefern und anderen Nadelbäumen.

Die Blaumeise nutzt als Unterbau dürre Ästchen, zum Beispiel von Heidelbeeren, worauf Moos geschichtet wird. Das eigentliche Nest besteht aus Tierhaaren von Reh, Hase und Wildschwein.

Am unteren Rand des Kohlmeisennests ist Fledermauskot zu erkennen.

In diesem Kasten fanden die Naturschützer sechs Siebenschläfer im Familienverband.

Bad Soden-Salmünster-Mernes. Viel Moos, Rindenschnipsel und zarte Ästchen sind nichts Ungewöhnliches, wenn man im Herbst nach der Brutsaison der Vögel die Kästchen öffnet. Die NABU-Ortsgruppe Mernes/Jossatal hat jedoch noch Weiteres zutage gefördert: haufenweise Fledermauskot und mehr als 20 Siebenschläfer – sechs von ihnen gar als Familienverband eng zusammengekuschelt in nur einem Kasten.

„Bei unserer Nistkastenaktion haben wir knapp 100 Kästen kontrolliert; weniger als zehn waren unbenutzt“, freute sich Leo Klübenspies vom Verein. „Insgesamt waren 21 Kästen vom Kleiber, 24 von der Blaumeise und 29 von der Kohlmeise genutzt worden.“ Der Experte erkennt anhand des verbauten Materials mit einem Blick, welcher Vogel hier sein Nest hinterlassen hat. Zwar trafen die zehn Kinder und die Handvoll Erwachsene keine Fledermäuse persönlich an, in sehr vielen Behausungen deutete jedoch Kot auf ihre Anwesenheit hin.

Wie in fast jedem Jahr konnten sich die Naturschützer über persönliche Begegnungen mit Siebenschläfern freuen, die die Nistkästen im Herbst gern als Quartier aufsuchen. „Für die Überwinterung ab Ende Oktober nutzen die Schläfer dann aber lieber Erdhöhlen, weil sie frostsicherer als die kleinen Nistkästen sind“, informiert der NABU Bundesverband auf seiner Internetseite. Für den eigenen Garten empfiehlt er: „Im September hat auch der letzte Vogelnachwuchs die Nistkästen verlassen. Nun gilt es, alte Nester mitsamt den darin lebenden Parasiten wie Vogelflöhen, Milben und Zecken zu entfernen, damit die Vogelbrut im kommenden Jahr nicht übermäßig befallen wird.“

Im Jossatal hat die NABU-Ortsgruppe noch viel vor. Am 19. Oktober treffen sich die Aktiven auf dem Stacken bei Mernes. Dort werden ab 13 Uhr Pflegemaßnahmen gegen die Verbuschung des wertvollen Heidelebensraumes durchgeführt. Der nächste Infoabend der Ortsgruppe findet dann am 12. November um 19:30 Uhr auf dem NABU-Gelände in der „Unteren Au“ in Mernes statt.