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Bad Soden-Salmünster aktuell - Bürger- und Gästezeitung
Ausgabe 43/2022
Vereine und Verbände
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Obstbäume

Obstbäume

OG Mernes 1927 / Jossatal

Neu angepflanzte Bäume sind im ersten Jahr am stärksten bzgl. Vertrocknen bedroht, da sich zuvor verlorengegangene Saugwurzeln neu bilden müssen. Um das Vertrocknen zu vermeiden und zudem den Pflanzschock möglichst gering zu halten ist es ratsam beim Pflanzen eine Bewässerungskuhle anzulegen, um in Trockenphasen ein gutes Bewässern zu ermöglichen. Baumpflanzung im November sind i.d.R. von Vorteil, da die Baumsetzlinge bei gewissen Plustemperaturen auch im Winter Saugwurzeln bilden, wodurch die folgende Vegetationsphase besser überstanden wird. Zudem ist ein angemessener Pflanzschnitt von Vorteil, um ein gutes Verhältnis zwischen Wurzel- und Ast- bzw. Blattmasse zu erzielen, wonach über Erziehungsschnitte der Aufbau eines Baumgerüstes sinnvoll ist. Im Ertragsstadium tragen Pflegeschnitte zu schönerem Obst bei, die meist zwischen November bis in den Spätwinter durchgeführt werden. Sollte eine möglichst geringe Reaktion auf einen Schnitt erwünscht sein, so ist neben einer angemessenen Schnittgutmenge ein sogenannter Sommerschnitt zwischen Mitte Juli bis einschließlich August die beste Jahreszeit. Bei gleicher Schnittgutmenge schlagen im November geschnittene Bäume am stärksten und im Sommer geschnittene Bäume am geringsten aus.

Zum Ende eines Baumlebens geht es um Erhaltungsschnitte, die ein Zusammenbrechen und Absterben eines Baumes hinauszuzögern. Mit zunehmender Wuchshöhe und Ast- bzw. Knospenmasse lassen die Wuchskräfte nach, weshalb ein angemessenes Zurücksetzten der Baumkrone und ausladender Äste, als auch die Schnittzeit im November, die Jungholzbildung fördert. Zudem wirkt die Minderung der Windanfälligkeit lebensverlängernd.

Hohle und abgestorbene Bäume sind Kleinbiotope die zur Artenvielfalt beitragen, weshalb auch der Erhalt abgestorbener Bäume (stehendes Totholz) zur Vielfalt in der Natur beiträgt.

Um ein vermehrtes Obstbaumsterben durch Misteln zu verhindern, ist deren Beseitigung wichtig. Die unter der Rinde verlaufenden Mistelwurzelstränge sind möglichst weit, ca. 1 m und mehr vom Mistelbüschel, abzuschneiden. Misteln stehen, entgegen der weitverbreiteten Meinung, nicht unter Naturschutz.

Holzapfel- und danach Kulturapfelbäume tragen bei uns am meisten zur Artenvielfalt bei, wonach andere Obst- und Waldbaumarten folgen. Unter den heimischen Waldbaumarten ist die Eiche hinsichtlich der Artenvielfalt am wertvollsten. Nur wenige heimische Tierarten nutzen fremdländische Baumarten und andere Pflanzen, wodurch diese unsere Ökosysteme schwächen.

Auf weitere und detailliertere Ausführungen wurde verzichtet, da diese für einen Zeitungsartikel zu umfangreich sind.

Reiner Ziegler
Termin:

Infoabend am Donnerstag, den 10.11.2022, Beginn 19:30 Uhr, im Gasthaus Jossatal, Mernes (auch für Nichtmitglieder)