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Bad Soden-Salmünster aktuell - Bürger- und Gästezeitung
Ausgabe 43/2023
Vereine und Verbände
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NABU Mernes - Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Tage werden jetzt wieder rasch immer kürzer. Die Nächte frischer und immer länger. Ein Temperatur-Rekord nach dem anderen wurde im Verlauf der letzten Monate verkündet. Die Welt dreht sich weiter, aber allen sitzt irgendwie ein ungutes Gefühl im Nacken.

Nicht nur, dass der Ukraine Krieg noch immer kein Ende zeigt, im Nahen Osten gezündelt wird, auch die heimische Wirtschaftskraft schwächelt. Dazu noch die politischen Rechts…pardon, Ausrutscher stimmen nicht gerade fröhlich.

Was mich persönlich eigentlich viel stärker beutelt, sind die nicht mehr weg-zu-leugnenden Ereignisse, die weltweit wegen der deutlichen Klimaerwärmung geschehen.

Niemand kann heute darauf hinweisen, dass das ja weit weg und nicht bei uns so ist.

Wer aufmerksam durch die Natur geht, z.B. durch unsere Wälder, der wird bemerken, dass da großes im Gange ist. Wo immer man hinkommt, klaffen flächige Lücken. Man sieht allerorten Spuren von Harvester Einsätzen. Der Wald, wie wir ihn immer kannten, hat keinen Bestand mehr. Wir müssen umdenken. Die Diskussionen der Forstbehörden um Versuche mit standortfremden Gehölzen halten noch an.

Auch im europäischen und internationalen Ausland gleichen sich die Bilder.

TV-Berichte über intakte und besuchenswerte Naturgebiete, die in großer Fülle ausgestrahlt werden, dürfen nicht darüber hinweg täuschen, dass außerhalb dieser Oasen überall der Mensch seine unübersehbaren Spuren hinterlässt.

Unübersehbare Spuren im positiven Sinne erkenne ich aber auch.

Landauf und –ab reagieren Leute mit oft verblüffenden Aktionen, ihre nähere Heimat zu schützen.

Zum Beispiel werden ehemalige Feuchtwiesen, noch besser, Moore wiedervernässt. Vordergründig um Kohlendioxid zu binden und zu speichern, aber auch die Diversität zu fördern.

Und ich sehe da ganz oft junge Leute dabei, wie sie mit Manpower, Empathie und Grips dabei sind.

Offenkundig sind heute immer mehr Menschen davon überzeugt, dass es sich nicht nur lohnt, sich für Diversität, ganz allgemein für Heimat- und Naturschutz, einzusetzen, sondern das es geradezu eine Verpflichtung für jedermann ist, zumindest im privaten Umfeld, nicht untätig dem weiteren Niedergang zuzuschauen.

Das solches bei einer angespannten wirtschaftlichen Situation nicht einfach ist, darf nicht wegdiskutiert werden.

Ich persönlich habe mich immens darüber gefreut, dass bei den Zählungen und Erfassungen in unserer Natur zufriedenstellende Ergebnisse in der Überzahl waren. Noch haben wir große Waldbestände, die besser aussehen, als in so manch anderer Region. Unsere Schwalbenbestände, aber auch die übrige Vogelwelt sind auf einem (noch) guten Level. Wir haben unsere gute Jossa. Und wir dürfen in einer Landschaft leben, die weder durch ausufernde Straßennetze, noch durch emittierende Industrie verbaut ist.

Die guten Ergebnisse dürften aber auch damit zusammenhängen, dass in der Hauptreproduktionszeit der meisten Organismen genügend Regen gefallen ist. Hoffen wir, dass es kein Einzelereignis bleibt.

Die NABU Ortsgruppe Mernes /Jossatal möchte sich an dieser Stelle für das gute Einvernehmen mit den Einwohnern, sowie der Unterstützung in jeder Form, bedanken.

Geschrieben für NABU Mernes/Jossatal
von Leo Klübenspies
Nächster NABU-Infoabend:

8. Nov. 2023, Gasthaus „Zum Jossatal“, 19:30 Uhr