Im Rahmen des Ethikunterrichtes beschäftigte sich die Mittelstufe der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule Großenlüder mit dem Christentum und dem Islam. Die Theorien beider Religionen wurden untermauert durch eine Kirchraumerfahrung und den Besuch einer Moschee.
Im Ethikunterricht geht es nicht um die Vermittlung von Glauben, sondern vielmehr um das Kennenlernen und Respektieren der unterschiedlichen Religionen. Religion und Kultur treffen in einem multikulturellen Land, wie Deutschland, aufeinander, was manchmal zu Irritationen führen kann. Fragen wie: „Was bedeutet Weihnachten eigentlich oder was ist an Karfreitag besonders?“ versus „Warum essen Muslime während des Ramadans in der Schule nicht oder was ist haram und halal?“
Viele dieser Fragen konnten beantwortet und Hintergründe somit verständlicher gemacht werden. Um die beiden Themen inhaltlich abzurunden, besuchten die Schülerinnen und Schüler - Christen, Muslime, Kinder ohne Bekenntnis - die katholische Kirche St. Georg in Großenlüder und die DITIB Fatih-Moschee in Lauterbach.
Herr Pascal Silbermann, der Gemeindereferent des Pastoralverbundes Heilig Kreuz, machte den Besuch der Kirche zu etwas ganz besonderem, indem die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel einzeln und in Stille in die noch weihnachtlich geschmückte Kirche eintreten konnten. Hierbei sollten sie besonders darauf achten, worauf ihre Aufmerksamkeit als erstes gelenkt würde. Zuletzt wurde noch die älteste Kapelle aus dem Jahre 822, die in die neue Kirche integriert wurde, besichtigt.
Durch die Moschee in Lauterbach wurden wir von Herrn Ali Coskun, 2. Vorsitzender der Gemeinde und dem Imam, Herrn Metehan Cipil, geführt. Der Empfang war sehr herzlich. Die Schülerinnen und Schüler hatten sehr viel Zeit all ihre Fragen zu stellen. Ein besonderer Moment war die Präsentation des Gebetsrufes, welcher täglich fünfmal zum Aufruf des gemeinschaftlichen Gebets durch den Muezzin gerufen wird.
Die Auseinandersetzung mit den beiden Religionen wurde von den Schülerinnen und Schülern als sehr bereichernd empfunden.