Ein stimmungsvoller Nachmittag in der Kurpark-Residenz Bad Salzschlirf bildete den Rahmen für die Eröffnung der neuen Ausstellung von Simone Kirsch. Zahlreiche interessierte Gäste waren der Einladung des Vereins Kunst & Kultur aktiv e.V. gefolgt und ließen sich von der besonderen Atmosphäre und den eindrucksvollen Arbeiten der Fuldaer Kalligrafin begeistern.
Simone Kirsch, Dozentin an der Volkshochschule des Landkreises Fulda und Mitglied der „Schreibwerkstatt Klingspor“ in Offenbach, verbindet in ihrer Arbeit klassische Kalligrafie mit experimenteller Schriftgestaltung. Ihre Werke schlagen Brücken zwischen Tradition und Gegenwart, zwischen strenger Form und freiem Ausdruck. Mal sind es zarte Linien, die fast wie ein Lufthauch erscheinen, mal kräftige Striche, die in Bewegung geraten – dazwischen kleine Zitate und Weisheiten, die wie leise Stimmen wirken und den Betrachter zum Innehalten anregen.
In ihrer Einführungsrede betonte Adelheid Eurich: Hinter den Arbeiten stecke nicht nur handwerkliche Präzision, sondern auch eine Haltung der Achtsamkeit, Geduld und Offenheit. Die Schrift werde bei Kirsch nicht bloß zum Träger von Sprache, sondern selbst zum Ausdruck einer inneren Haltung, die dem Publikum unmittelbar begegnet.
Viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich beeindruckt von der Ausdruckskraft der Werke, die zugleich Stille und Lebendigkeit in sich tragen. Immer wieder verweilten sie vor einzelnen Arbeiten, lasen die eingeflochtenen Texte oder ließen die harmonischen Kompositionen auf sich wirken. So entstand eine stille Zwiesprache zwischen Kunstwerk und Betrachter, die den Nachmittag zu einem besonderen Erlebnis machte.
Mit ihrer Ausstellung möchte Simone Kirsch zeigen, wie vielfältig und aktuell die Kunst der Kalligrafie auch heute sein kann. Sie versteht Schrift nicht als starres Regelwerk, sondern als lebendigen Prozess, der Raum für Improvisation und Entdeckung eröffnet. Damit öffnet sie den Blick auf ein künstlerisches Feld, das weit über dekorative Schrift hinausgeht und eine Verbindung von Kopf, Herz und Hand sichtbar werden lässt.
Die Ausstellung ist bis zum 2. November 2025 in der Kurpark-Residenz zu sehen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 17 Uhr. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich auf eine Reise durch die Welt der Schriftkunst einzulassen – eine Reise zwischen Tradition und Experiment, Klarheit und Überraschung.