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Südpfalz Kurier - VG Bad Bergzabern
Ausgabe 38/2025
Nachrichten aus der Verbandsgemeinde
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Mobiles psychosoziales Beratungsangebot im Landkreis Südliche Weinstraße: Schnelle Hilfe in der Krise – anonym, kostenlos, vertraulich

Das Beratungsmobil der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. macht Halt in Annweiler am Trifels, Bad Bergzabern, Ramberg und Landau-Godramstein.

Schnelle Hilfe in der Krise - anonym, kostenlos, vertraulich

Wer psychisch belastet ist, familiäre Konflikte erlebt oder in einer persönlichen Krise steckt, braucht schnelle und unkomplizierte Unterstützung. Doch klassische Versorgungsstrukturen stoßen oft an ihre Grenzen – lange Wartezeiten, ein Mangel an wohnortnahen Hilfsangeboten sowie die Unkenntnis über vorhandene Unterstützungsstrukturen verhindern häufig eine frühzeitige Inanspruchnahme von Hilfe.

Genau hier setzt ein neues Angebot an: Vom 22. bis 30. September 2025 ist ein Beratungsmobil mit erfahrenen Fachkräften aus Psychologie, Sozialarbeit und psychosozialer Beratung im Landkreis Südliche Weinstraße unterwegs. Ziel ist, Menschen in belastenden Lebenssituationen dort zu erreichen, wo sie leben, und Ratsuchende gezielt in bestehende Hilfesysteme zu vermitteln.

Das kostenfreie Angebot wurde im Rahmen des landesweiten Projekts „Gesundheit für alle!“ gemeinsam von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung e.V. (LZG) und dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Landkreises SÜW entwickelt. Es richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in belastenden Lebenssituationen befinden und frühzeitig psychische Entlastung suchen – wohnortnah und ohne lange Wartezeiten. Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, betont: „Das Projekt „Gesundheit für alle!“ zeigt eindrucksvoll, wie innovative und niedrigschwellige Angebote genau dort ansetzen können, wo Hilfe gebraucht wird. Das mobile psychosoziale Beratungsangebot im Landkreis Südliche Weinstraße ist eine hervorragende Ergänzung zur kommunalen Gesundheitsarbeit: Es erreicht Menschen an ihrem Wohnort, baut Zugangsbarrieren ab und stärkt die psychosoziale Versorgung im ländlichen Raum. Gesundheitsangebote soll es für alle geben und selbstverständlich auch überall.“

„Mit dem mobilen Angebot schließen wir Versorgungslücken – vor allem in Regionen, wo bisher wenig oder keine niedrigschwelligen psychosozialen Hilfestrukturen vorhanden sind“, sind sich Landrat Dietmar Seefeldt und Thomas Flocken, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Kreisverwaltung, einig. Auch Susanne Herbel-Hilgert, Geschäftsführerin der LZG, sieht in dem Modellprojekt eine wichtige Entwicklung: „Psychische Gesundheit darf kein Standortvorteil sein. Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Landkreis Südliche Weinstraße ein innovatives Angebot zu schaffen, das Hürden abbaut und Menschen schnell und unkompliziert erreicht.“

Termine und Standorte des Beratungsmobils

Dienstag, 23. und 30. September:

- jeweils von 15 bis 17 Uhr, in Bad Bergzabern, Schloss-Vorplatz

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Gespräche finden in einem geschützten Raum im Beratungsmobil statt.

Pilotprojekt mit Vorbildfunktion

Mit dem mobilen Beratungsangebot reagieren die Initiatoren auf eine bundesweit wie regional spürbare Entwicklung: Immer mehr Menschen erleben psychische Belastungen, während klassische Hilfestrukturen vielerorts an ihre Grenzen stoßen. Besonders betroffen sind junge Erwachsene, Alleinerziehende und ältere Menschen – gerade in ländlichen Regionen. Lange Wartezeiten, fehlende wohnortnahe Angebote oder hohe Hemmschwellen erschweren oft den Zugang zu Hilfe. Genau hier setzt das Projekt an: Es bringt Beratung in die Fläche, aktiviert eigene Ressourcen der Betroffenen, fördert eine frühe Kontaktaufnahme und macht bestehende regionale Hilfestrukturen besser sichtbar. Das Projekt versteht sich als modellhafte Erprobung: Es soll neue Wege aufzeigen, wie psychosoziale Hilfe im ländlichen Raum gelingen kann. Die Erfahrungen im Landkreis werden ausgewertet und könnten in Zukunft als Blaupause für weitere Regionen dienen.

Über das Projekt „Gesundheit für alle!“

„Gesundheit für alle!“ wurde von der LZG ins Leben gerufen und wird durch das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz gefördert. Das Projekt zielt auf die Gesundheitsförderung in der Kommune und hat im Jahr 2025 die psychische Gesundheit als Schwerpunktthema. In den Kommunen wird „Gesundheit für alle!“ in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt umgesetzt. Weitere Informationen zum Projekt auf der Website der LZG unter www.lzg-rlp.de.

Kreisverwaltung Südliche Weinstraße/Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V.