Nachdem im vergangenen Jahr Warmwasser und Heizungen in den Schulen und Turn- und Sporthallen des Lahn-Dill-Kreises abgestellt worden waren, hat sich der Kreis in diesem Sommer entschlossen, warmes Wasser weiter zur Verfügung zu stellen. Aktuell sind die meisten Hallen wegen der hessischen Sommerferien vier Wochen geschlossen, sodass dort auch die Heizungen abgestellt sind und somit Energie und Gas eingespart werden.
"Es war uns im Frühsommer wichtig und wird es auch im Herbst sein, den Sportvereinen und damit auch den Kommunen entgegenzukommen und weiter warmes Wasser für die Duschen und das Händewaschen bereitzustellen", sagt Landrat Wolfgang Schuster. Die Vereinsmitglieder hätten in den vergangenen Jahren wegen Corona und des Krieges in der Ukraine auf vieles verzichten müssen. Bereits im März dieses Jahres hatte Erster Kreisbeigeordneter Roland Esch deshalb erklärt, dass der Kreis die Turn- und Sporthallen in diesem Jahr wie gewohnt mit warmem Wasser ausstatten wird. Schuster und Esch verwehren sich deshalb gegen die jüngst öffentlich geäußerte Kritik und bekräftigen, an der getroffenen Entscheidung festzuhalten.
Im vergangenen Jahr war die Sparmaßnahme ergriffen worden, um nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eine Gasmangellage zu vermeiden, den Einkauf von russischem Gas und Heizöl einzuschränken und die Gasspeicher der Bundesrepublik zu füllen.
Diese Umstände haben sich zwischenzeitlich grundlegend geändert.
Am 15. April 2023 sind mit dem Auslaufen der Bundesenergiesparverordnung die Vorgaben, Gas einzusparen, in Gänze entfallen.
Dennoch arbeitet der Lahn-Dill-Kreis weiter daran, auch künftig Energie zu sparen und nachhaltig mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu wirtschaften.
Die Erfahrungen während des Gasnotstandes haben gezeigt, dass eine zentrale Warmwasserbereitung in Schulen, Mensen und Schulturnhallen im Verhältnis zur tatsächlich benötigten Wassermenge sehr ineffizient sind. Die für die Heizlast ausgelegten Kessel weisen im Sommerbetrieb dabei meist einen Anlagenwirkungsgrad von unter fünf Prozent auf.
Daher hatte die Schulbauabteilung des Kreises eine komplette Bestandsaufnahme der Warmwasserversorgung an allen Schulen vorgenommen und bereits an einigen Standorten optimiert. So sind unter anderem dezentrale Durchlauferhitzer installiert worden, zum Beispiel an den Grundschulen in Aßlar, Niederweidbach, der Schlossschule Braunfels, der Juliane-von-Stolberg Schule Dillenburg, der Herbert-Hoover-Schule Hirzenhain, der Grundschule Waldgirmes, der Gesamtschule Solms, der Eichendorffschule Wetzlar-Dalheim, der Geschwister-Scholl-Schule in Niedergirmes sowie den gewerblichen Schulen in Wetzlar und Dillenburg.