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Mitteilungsblatt für die Gemeinde Bischoffen
Ausgabe 31/2023
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Bericht des Gemeindevorstandes zur 18. Gemeindevertretersitzung

am Montag, den 17. Juli 2023 im Dorfgemeinschaftshaus Niederweidbach

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

sehr geehrte Damen und Herren der Gemeindevertretung,

Seit der letzten Sitzung der Gemeindevertretung gibt es folgendes zu berichten:

1. Auftragsvergaben

Die ersten Auftragsvergaben für den Anbau des FFw-Gerätehauses hier im OT Ndwb. sind erfolgt. Die Rohbauarbeiten werden durch die Fa. Heinz-Bau aus Aßlar durchgeführt werden. Die Fa. Holzbau Schmidt aus Ndwb. erhält den Auftrag für die Zimmerarbeiten.

Des Weiteren wird der Auftrag für die Dachdeckerarbeiten an die Fa. Burk aus Obwb. gehen. Es freut uns besonders, dass u.a. zwei einheimische Firmen aufgrund ihrer Angebote den Zuschlag für die ausgeschriebenen Arbeiten erhalten konnten.

2. Eichenprachtkäfer

Damit nicht genug, dass unser Wald durch die Stürme und die Trockenheit der letzten Jahre und den damit verbundenen erhöhten bis massiven Schäden in den Nadelholz- und Buchenbeständen angeschlagen ist, hat sich nun in diesem Frühjahr ein weiterer Schädling, nun in den Eichenbeständen, breitgemacht.

Der Gemeindevorstand konnte Ende Mai in Hohenahr-Ahrdt eine Fläche von ca. 3 Hektar in Augenschein nehmen, auf der durch Hessen-Forst aufgrund eines Befalls durch den Eichenprachtkäfer ein ca. 100-jähriger Eichenbestand komplett abgeholzt wurde.

Der genannte Befall wurde durch die „Nordwestdeutsche Versuchsanstalt, Göttingen“ untersucht. Der Eichenprachtkäfer ist daran zu erkennen, dass der Specht durch Aufbrechen der Rinde versucht, an die Larven heranzukommen. Aufgrund der Tiefe der Larven-Bohrlöcher gelingt dies größtenteils nicht. Die Rinde der Eichen zeigt deutliche rötliche Spuren. Weiterhin ist ein Indiz für einen Käferbefall, dass die Eichen im Herbst keine Blätter abwerfen und im Frühjahr nicht austreiben.

Eine alternative Möglichkeit zum Sanitärhieb bzw. Kahlschlag ist es, ein Monitoring der Eichenbestände durchzuführen. Wird hier ein Befall festgestellt, wird der befallene Baum und ggf. (zur Sicherheit) weitere gesunde Bäume nebenan gefällt. Gegenüber dem „Sanitärhieb/Kahlschlag“ entstehen so keine großen Freiflächen. Dies ist wichtig für die Beschattung und auch die Temperaturen im Wald.

Eine abschließende Aussage zur richtigen Vorgehensweise in der Sache erscheint für den Moment von Seiten der Fachleute nicht getroffen werden zu können.

Nun ist es so, dass im Bereich „Talberg“, Eiserne Hand, Gemarkung Hohenahr, die Nordwestdeutsche Versuchsanstalt ebenfalls einen Befall festgestellt hat. Dieser Befall könnte sich bereits in die Gemarkung Bischoffen ausgebreitet haben.

Wir legen da von Seiten des GVo, sollten Maßnahmen nötig werden, größten Wert auf eine frühzeitige Kommunikation durch Hessen-Forst.

Im Falle der Rodung in Ahrdt scheint das nicht ganz so optimal gelaufen zu sein.

3. Flüchtlingssituation

Ich denke es wird weitgehend Niemandem entgangen sein, dass die vorbereitenden Arbeiten für die Containeranlage für Flüchtlinge in der Nähe des REWE-Marktes vorangeschritten sind.

Das Planum ist erstellt, der Auftrag zur Lieferung vom LDK erteilt und wir erwarten die Container für Anfang August.

Danach müssen noch die Anschlüsse für Strom und Telekommunikation erstellt werden. Ein Zeitrahmen zur Fertigstellung ist da noch unklar.

Erst danach kann die Anlage mit Geflüchteten belegt werden.

Vom LDK sind uns per Bescheid von letztem Donnerstag 4 Personen für Mittwoch nächster Woche zur Unterbringung zugewiesen worden.

Perspektivisch sollen Ende August lediglich 2 Personen in Bischoffen untergebracht werden.

Bis Ende September soll es wohl auch bei diesen Größenordnungen bleiben.

Diese Zahlen unterscheiden sich eklatant von denen, die uns noch vor sechs Wochen von Seiten des Landkreises genannt worden sind.

Damals war die Rede von bis zu 14 Personen im Juni / gekommen sind 2!

Für August war zunächst von einer vermutlich nochmals wesentlich höheren Anzahl die Rede.

Losgelöst von der Containeranlage ist es mir zwischenzeitlich gelungen, aktuell zwei bzw. für Oktober noch eine private Wohnung anzumieten.

Durch Umquartierungen sind die beiden gemeindlichen Wohnungen im DGH Bischoffen aktuell nicht belegt.

Der Saal des DGH Bischoffen musste ebenfalls nicht belegt werden und dient weiterhin als Puffer für eventuell höhere Zuweisungszahlen.

Das Flüchtlingsgeschehen ist sicherlich hochdynamisch und in der Größenordnung bestimmt auch schwer einzuschätzen.

Es sei mir jedoch gestattet anzumerken, dass wenn ich vor sechs bis acht Wochen gewusst hätte, von welchen Zuweisungszahlen wir im Moment ausgehen können, ich die Containerlösung nicht so vorangetrieben hätte.

Uns waren wie gesagt viel höhere Zahlen genannt worden und es standen keine privaten Wohnungen zur Verfügung.

Ich denke es wäre uns Allen einiges an Ärger und Missmut von Seiten der Bürgerschaft erspart geblieben.

Von den Kosten für das Ganze will ich gar nicht erst groß anfangen.

Nur so viel: Wir reden von Kosten in Höhe von ca. 1 Mio. Euro für die Containeranlage, da ist der laufende Betrieb über die zunächst zwei Jahre Mietzeit noch nicht enthalten.

Auch wenn der Kreis zunächst die Kosten trägt, ist natürlich klar, wer hintenraus die Zeche zahlen wird.

Jeder Euro lässt sich nur einmal ausgeben und eine wundersame Geldvermehrung hat noch niemand fertiggebracht.

Eine Erhöhung der Kreisumlage ist für die Zukunft zu erwarten.

Es bleibt zu befürchten, es werden vermutlich andere Dinge außerhalb der Flüchtlingsunterbringung zukünftig auf der Strecke bleiben müssen.

Wir sammeln im Rathaus zunächst alle uns entstehenden Kosten mit Bezug auf Flüchtlinge auf einem separaten Konto und hoffen auf eine Erstattung von Land oder Bund.

Leider sind von übergeordneter Stelle allem Anschein nach, keine verlässlichen Aussagen in Bezug auf Zuweisungszahlen zu erwarten.

Auch ist meiner Meinung nach nicht auszuschließen, dass ab Anfang Oktober die Zahlen wieder ansteigen werden.

Deshalb ist die Containerlösung in Niederweidbach, egal ob sie früher oder später belegt werden wird, unausweichlich.

Im Moment gehe ich davon aus, dass der LDK ab dem Moment der Fertigstellung der Anlage, diese mit Flüchtlingen belegen wird, die uns dann auf unser aufzunehmendes Kontingent für die nächsten Monate angerechnet werden.

Ich hoffe ich muss dann später nicht wieder von Verlässlichkeit sprechen.

Die Gemeinde stellt ab August auf 520 € Basis einen Flüchtlingskümmerer ein, der die Verwaltung bei den vielfältigen Fragestellungen und Aufgaben in der Flüchtlingsthematik unterstützen wird.

4. Seeordnung

Von Seiten unseres zuständigen Ordnungsamtsmitarbeiters erhielt ich den Hinweis, dass von manchen unserer Seebesucher die allgemein geltenden Regeln des zwischenmenschlichen Umgangs gerade im Bereich des Seerundweges nicht so ganz ernst genommen werden.

Ich möchte speziell darauf hinweisen, dass gemäß unserer Seeordnung Hunde im Bereich des Aartalsees an der Leine zu führen sind und das Befahren des Rundumweges mit motorgetriebenen Fahrzeugen nicht gestattet ist.

Dazu zählen auch Mopeds, Motorräder und E-Roller.

Ich verweise zusätzlich auf die kürzlich ergangene Verfügung zum Verbot von offenem Feuer aufgrund der Trockenheit.

Ein Thema, was speziell im Bereich des Sees, ebenfalls bereits in der Seeordnung geregelt ist.

Zuwiderhandlungen können ggf. mit einem Bußgeld geahndet werden.

5. Seefest

Am vergangenen WE fand ja unser erstes durch die Gemeinde gemeinsam mit dem Seehof ausgerichtete Seefest oberhalb des Hotels auf der Parkplatzfläche statt.

Insgesamt kann man wohl sagen, dass unser Plan, nach langer Zeit mal wieder für die Vereine, Kirchen, Gewerbetreibenden, Kindergärten, die Schule und alle sonstigen Akteure aus unserer Gemeinde und über die Gemeindegrenzen hinaus, eine Möglichkeit zu bieten sich der Bevölkerung zu präsentieren, doch recht gut angenommen wurde und auch mit reichlich Besuchern an den Ständen belohnt wurde.

Es war, wie ich denke, in vielen Bereichen eine runde Sache.

Die Abendveranstaltungen hätten sicher ein wenig mehr Resonanz verdient gehabt.

Natürlich gibt es bei solchen, besonders erstmalig stattfindenden Veranstaltungen, Verbesserungspotenziale.

Diese Dinge haben wir registriert und werden versuchen, sie das nächste Mal besser zu machen.

Ich glaube, ich kann aber jetzt schon sagen, dass wir die Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholen werden.

Als voraussichtlicher Termin soll Ende August / Anfang September anvisiert werden.

Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an alle Teilnehmer und ich hoffe, wir können das nächste Mal wieder auf euch zählen.

6. vermisste Personen / Lebensrettung

Nachdem wir ja im Juni leider am See eine ertrunkene Person zu beklagen hatten, hat sich die Personensuche in der letzten Woche, Stand jetzt, glücklicherweise als ein Fehlalarm herausgestellt.

Im Bereich etwa 200m von der Staumauer auf Hohenahrer Seite entfernt, waren herrenlose Kleidungsstücke sowie Gegenstände aufgefunden worden.

Unsere Feuerwehr und die DLRG suchten die Ufer bzw. ufernahen Seebereiche zum Glück erfolglos ab.

Die Suche wurde dann durch die Polizei nach ein paar Stunden abgebrochen und glücklicherweise ist auch bisher kein Ertrunkener aufgetaucht.

Hier nochmals der Hinweis, dass Baden außerhalb der Badestelle Seepavillons nicht erlaubt ist und auf eigene Gefahr geschieht.

Unsere Umstellung des Seeschwimmbades zur Badestelle steht, mit der demnächst anstehenden Installation der Beschilderung rund um den See, kurz vor der finalen Umsetzung.

Wie schnell ein Notfall mit Gefährdung von Menschenleben eintreten kann, hat uns der gestrige Vorfall in der Nähe der Staumauer gezeigt.

Die FFW und die DLRG wurden zu einer Tierrettung alarmiert, die sich dann zu einer Menschenrettung ausweitete.

Soviel mir bekannt ist, war ein Pferd ins Wasser gelaufen, dessen Besitzerin dann dem Tier hinterhergeschwommen und dann selbst in Schwierigkeiten geraten ist.

Hier ist es, über den Einsatz der Rettungskräfte hinaus, Alexander Reichenauer aus Bischoffen, der beherzt ins Wasser gesprungen ist, zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Er konnte die Person bis zur Übernahme durch die DLRG über Wasser halten.

7. Personalangelegenheiten

Im Bereich des Eigenbetriebes Erholungsregion Aartalsee sind die Positionen des kaufmännischen sowie des technischen Betriebsleiters neu besetzt worden.

Peter Schneider wird ab April 2025 in die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit gehen bzw. steht Gerd Happel kurz vor Beginn seiner Freistellung.

Um nun gerade im kaufmännischen Bereich einen sauberen Übergang zu gewährleisten, treten Frau Julia Zammert für Peter Schneider und im technischen Bereich Frau Christine Nadler für Gerd Happel die entsprechenden Nachfolgen an. Wir wünschen den Genannten viel Erfolg bei der neuen Aufgabe.

Auf Initiative unseres Personalrates wurde für die gemeindlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen des Tarifvertrages die Möglichkeit geschaffen, über die Gemeinde ein Fahrradleasing-Angebot per Gehaltsumwandlung wahrnehmen zu können.

Es wurde dazu ein Rahmenvertrag mit der Fa. Bike-Leasing abgeschlossen.

Die Gemeinde übernimmt für die betreffenden Mitarbeiter die Kosten für ein Inspektionspaket und die Versicherung. Demgegenüber wird ein kleiner Teil der Sozialversicherungskosten eingespart.

Darüber hinaus werden unsere Kolleginnen und Kollegen ab diesem Sommer bei großer Hitze kostenlos mit sogenanntem Hitzewasser versorgt. Auch dies ist auf Betreiben des Personalrates hin nun möglich.

Soweit der Bericht des Gemeindevorstandes.

Marco Herrmann
Bürgermeister