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Mitteilungsblatt für die Gemeinde Bischoffen
Ausgabe 50/2023
Gestaltung Innenteil Seite 3
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Das geht uns alle an...

Befall der Eichenholzbestände im Gemeindewald durch den Eichenprachtkäfer

In den letzten Wochen sind auf drei Flächen im Gemeindewald größere Rodungsarbeiten zur Bekämpfung des Eichenprachtkäfers durchgeführt worden.

Bei Überfliegungen mittels Drohnen wurden in den Eichenbeständen größere Schadbilder festgestellt, welche durch den Eichenprachtkäfer verursacht wurden.

Neben den offensichtlichen Hinweisen des Befalls, z.B. aus den Luftbildern oder den an den Bäumen vorhandenen Ausbohrlöchern mit starken Spechtabschlägen, wurde immer wieder unter Zuhilfenahme von Ziehmessern unter die Rinde geschaut und somit der Nachweis von Fraßgängen der Larven eine Schädigung nachgewiesen.

Betroffen sind davon vorrangig die Abteilungen 110 und 112 „Am Scheid“ in Bischoffen sowie die Abteilung 422 „Alte Berge“ in Roßbach.

Die erfolgten Rodungsmaßnahmen sind von ihrem Ausmaß her durchaus schockierend, aber leider nach Aussage der Forstfachleute, fachlich begleitet durch die nordwestdeutsche forstliche Versuchsanstalt in Göttingen, alternativlos.

Bei allen Maßnahmen in diesen Bereichen des Reviers musste flächig entnommen werden, da sich keine nicht befallenen Bäume auf den genannten Flächen befunden haben.

Ziel der Rodungen ist der Versuch, benachbarte, vorhandene Eichen-Wertholzbestände vor einem Befall des Eichenprachtkäfers zu schützen.

Das geschlagene Holz muss zudem kurzfristig aus dem Wald entfernt werden, da der Käfer spätestens im Frühjahr aus dem Schadholz ausfliegt und sich dann weiterverbreitet.

Dies passiert auch im Falle von im Außenbereich gelagertem Brennholz. Zudem werden weitere, ähnliche Maßnahmen im Gemeindewald durchgeführt werden müssen.

Betroffen davon sind Bestände in der Abt. 205 in Niederweidbach, welche sich Hangabwärts Richtung Bundesstraße direkt an die genannten Flächen im Revier Roßbach anschließt.

Weitere Eingriffe sind leider darüber hinaus bereits zwischen Roßbach und Wilsbach notwendig und geplant.

Andere vorhandene Mischbaumarten wurden konsequent auf den Flächen belassen, um noch ein gewisses Waldgerüst erhalten zu können (Erhalt von Habitaten, Verjüngung der Mischbaumarten [insbesondere Buche und Hainbuche], leichte Beschattung der Fläche etc.).

Der Befall durch diesen Eichen-Schädling ist, nach den immensen Verlusten beim Nadelholz und den bereits festgestellten Schäden in den Buchenbeständen, ein weiterer beklagenswerter Umstand, mit dem wir uns in der Zukunft leider auseinandersetzen müssen.

Es handelt sich bei der ganzen Sache um kein lokales, sondern um ein durch die Trockenheit der letzten Jahre bedingtes, überregionales Problem.

Marco Herrmann
Bürgermeister